franz_dressler

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franz_dressler [2023/04/19 07:34] – [Leben] rfleischerfranz_dressler [2023/04/19 08:48] – [Leben] rfleischer
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-{{  :franz_dressler-1.jpg?nolink&180x260|franz_dressler-1.jpg}}{{  :franz_dressler.jpg?nolink&200x260}}Der Vater Carl Dreßler kam 1905 als Prediger in die Gemeinde Stettin I. Hier wurde Franz Dreßler am 7.11.1915 getauft. Nach dem Abitur (1921) studierte er an der Humboldt-Universität Berlin 1921-1923 Alte Sprachen, Theologie und Jura. 1923 begann er ein Studium an der Verwaltungsakademie Berlin und wurde Stadtinspektor (1925) und Beamter auf Lebenszeit (1928). Als begnadeter Musiker war er seit 1922 Dirigent des Gemischten Chores und Organist der Gemeinde Berlin-Weißensee. Seine Mitarbeit in der Gemeinde geschah als Lehrer der Bibelklasse, in der Jugend, im Predigtdienst und im Vorstand der Gemeinde. 1930 heiratete er Charlotte und hatte mit ihr eine Tochter. Von 1935 bis 1942 war er Leiter des Personalbüros im Bezirk Weißensee. 1942 wurde er Stadtamtmann, von den NS-Behörden jedoch gleichzeitig als "politisch unzuverlässig" eingestuft und ins Wohlfahrts- und Jugendamt versetzt. Ende Mai 1945 wurde er als Beamter entlassen, durch die GPU (sowjetische Geheimpolizei) verhaftet und im KZ Sachsenhausen von Juli 1945 bis Juli 1948 inhaftiert. Nach seiner Entlassung diente er der Gemeinde Berlin-Weißensee als Prediger von 1948 bis 1954. 1948-1950 war er zugleich Gasthörer an der Theologischen Fakultät (vor allem bei Johannes Schneider). 1953 wurde er ordiniert in Berlin-Weißensee. 1954 erhielt er die Berufung zum 2.Vorsteher neben Jakob Meister, 1956 zum Vorsteher/Direktor des Bethel Diakoniewerks in Berlin. Dieses Amt übte er aus bis zum Ruhestand Juli 1970. Unter seiner Leitung geschah der Wiederaufbau des Werkes und es entstand das Krankenhaus in Lichterfelde samt Kapelle, ebenso das Eduard-Scheve-Haus als Hospital. Auch das Altenheim in München wurde erweitert. Seine musikalische Begabung führte ihn zur Mitarbeit im Christlichen Sängerbund. Im Ruhestand verfasste er Gebete und Gedichte. Er wurde "Freund Gottes und der Menschen" genannt. Das Berliner Sonntagsblatt bezeichnete ihn als "Diakonissen-Selsorger, Prediger, Mann der Ökumene und Diakonie und Organisator". Er galt als "begnader Musiker, liebevoller Seelsorger, geschliffener Prediger" (Uwe Dammann). (//RF//)+{{  :franz_dressler-1.jpg?nolink&180x260|franz_dressler-1.jpg}}Der Vater Carl Dreßler kam 1905 als Prediger in die Gemeinde Stettin I. Hier wurde Franz Dreßler am 7.11.1915 getauft. Nach dem Abitur (1921) studierte er an der Humboldt-Universität Berlin 1921-1923 Alte Sprachen, Theologie und Jura. 1923 begann er ein Studium an der Verwaltungsakademie Berlin und wurde Stadtinspektor (1925) und Beamter auf Lebenszeit (1928). Als begnadeter Musiker war er seit 1922 Dirigent des Gemischten Chores und Organist der Gemeinde Berlin-Weißensee. Seine Mitarbeit in der Gemeinde geschah als Lehrer der Bibelklasse, in der Jugend, im Predigtdienst und im Vorstand der Gemeinde. 1930 heiratete er Charlotte und hatte mit ihr eine Tochter. Von 1935 bis 1942 war er Leiter des Personalbüros im Bezirk Weißensee. 1942 wurde er Stadtamtmann, von den NS-Behörden jedoch gleichzeitig als "politisch unzuverlässig" eingestuft und ins Wohlfahrts- und Jugendamt versetzt. Ende Mai 1945 wurde er als Beamter entlassen, durch die GPU (sowjetische Geheimpolizei) verhaftet und im KZ Sachsenhausen von Juli 1945 bis Juli 1948 inhaftiert. Nach seiner Entlassung diente er der Gemeinde Berlin-Weißensee als Prediger von 1948 bis 1954. 1948-1950 war er zugleich Gasthörer an der Theologischen Fakultät (vor allem bei Johannes Schneider). 1953 wurde er ordiniert in Berlin-Weißensee. 1954 erhielt er die Berufung zum 2.Vorsteher neben Jakob Meister, 1956 zum Vorsteher/Direktor des Bethel Diakoniewerks in Berlin. Dieses Amt übte er aus bis zum Ruhestand Juli 1970. Unter seiner Leitung geschah der Wiederaufbau des Werkes und es entstand das Krankenhaus in Lichterfelde samt Kapelle, ebenso das Eduard-Scheve-Haus als Hospital. Auch das Altenheim in München wurde erweitert. Seine musikalische Begabung führte ihn zur Mitarbeit im Christlichen Sängerbund. Im Ruhestand verfasste er Gebete und Gedichte. Er wurde "Freund Gottes und der Menschen" genannt. Das Berliner Sonntagsblatt bezeichnete ihn als "Diakonissen-Selsorger, Prediger, Mann der Ökumene und Diakonie und Organisator". Er galt als "begnader Musiker, liebevoller Seelsorger, geschliffener Prediger" (Uwe Dammann). (//RF//)
  
 //Nachruf in Die Gemeinde 24/1998, S. 31//. //Nachruf in Die Gemeinde 24/1998, S. 31//.
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  • Zuletzt geändert: vor 13 Monaten
  • von rfleischer