thaut

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-{{  :rudolf-thaut-2.jpg?nolink&200x245|rudolf-thaut-2.jpg}}Thaut war Sohn eines Baptistenpredigers und erlernte den Beruf eines Versicherungskaufmanns. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Offizier teil, aus dem er schwer verwundet heimkehrte. 1945-1949 studierte er an der philosophischen Fakultät der Universität Hamburg und an der kirchlichen Hochschule Hamburg. Den Dr. phil. erhielt er 1949. Er diente als Gemeindepastor in Mannheim bis 1955 und München bis 1959, zeitgleich war er tätig in der Studentenarbeit des Bundes. 1959-1967 wurde er Bundesdirektor in Bad Homburg als Nachfolger von Paul Schmidt und leitete damit einen Generationswechsel ein. Ebenso als er ab 1967 als Lehrer für praktische Theologie zum Seminar in Hamburg berufen wurde und ab 1968 zum Direktor als Nachfolger von Hans Luckey. Über die Grenzen des Bundes hinaus war er engagiert in der Mitarbeit in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (1960-1967), in der ACK, in der Europäischen Baptistischen Föderation (1964-1970), im Baptistischen Weltbund (seit 1960, von 1970 bis 1975 Vizepräsident) und im Deutschen Ev. Missionsrat, dem späteren Ev. Missionswerk in Hamburg (1968-1981), zuletzt als stellvertretender Vorsitzender an der Seite von Bischof Hans-Heinrich Harms, Oldenburg. 1978 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Im zwischenkirchlichen Gespräch brachte er viele freikirchliche Stellungnahmen ein, z.B. zum Proselytismusproblem. Er wies hin auf den zunehmenden Einfluss des angloamerikanischen Fundamentalismus auf die deutsche Ev. Allianz und grenzte sich für den BEFG von diesem ab (Erweckliches Erbe, Die Gemeinde 33/1967, 2, vgl. auch ThGespr 2005 Beiheft 6 [Festschrift 125 Jahre Theologisches Seminar], S. 52). Sein besonderes Anliegen waren missionarische Gemeindestrukturen, die der Sendung der Gemeinde dienen. Durch Rudolf Thaut gab es eine behutsame Öffnung des Seminars für das Studium von Frauen. 1969 war er neben G.Claas und G.Hitzemann Mitglied der freikirchlichen Kommission, die in ihrem Bericht die Schaffung einer gemeinsamen theologischen Ausbildungsstätte der Freikirchen für möglich hielt (G.Balders [Hg], Ein Herr, 1984, 324). Er förderte das theologische Gespräch und verstand sich als Mittler. Er wirkte mit an den Theologischen Gesprächen zwischen dem Reformierten und dem Baptistischen Weltbund von 1973 bis 1977. Rudolf Thaut lebte mit weitem Horizont und zugleich in enger Bindung an Christus.+{{  :rudolf-thaut-2.jpg?nolink&200x245|rudolf-thaut-2.jpg}}Thaut war Sohn eines Baptistenpredigers und erlernte den Beruf eines Versicherungskaufmanns. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Offizier teil, aus dem er schwer verwundet heimkehrte. 1945-1949 studierte er an der philosophischen Fakultät der Universität Hamburg und an der kirchlichen Hochschule Hamburg. Den Dr. phil. erhielt er 1949. Er diente als Gemeindepastor in Mannheim bis 1955 und München bis 1959, zeitgleich war er tätig in der Studentenarbeit des Bundes. 1959-1967 wurde er Bundesdirektor in Bad Homburg als Nachfolger von Paul Schmidt und leitete damit einen Generationswechsel ein. Ebenso als er ab 1967 als Lehrer für praktische Theologie zum Seminar in Hamburg berufen wurde und ab 1968 zum Direktor als Nachfolger von Hans Luckey. Über die Grenzen des Bundes hinaus war er engagiert in der Mitarbeit in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (1960-1967), in der ACK, in der Europäischen Baptistischen Föderation (1964-1970), im Baptistischen Weltbund (seit 1960, von 1970 bis 1975 Vizepräsident) und im Deutschen Ev. Missionsrat, dem späteren Ev. Missionswerk in Hamburg (1968-1981), zuletzt als stellvertretender Vorsitzender an der Seite von Bischof Hans-Heinrich Harms, Oldenburg. 1978 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. 
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 +Im zwischenkirchlichen Gespräch brachte er viele freikirchliche Stellungnahmen ein, z.B. zum Proselytismusproblem. Er wies hin auf den zunehmenden Einfluss des angloamerikanischen Fundamentalismus auf die deutsche Evangelische Allianz und grenzte sich für den BEFG von diesem ab (Erweckliches Erbe, Die Gemeinde 33/1967, 2, vgl. auch ThGespr 2005 Beiheft 6 [Festschrift 125 Jahre Theologisches Seminar], S. 52). Sein besonderes Anliegen waren missionarische Gemeindestrukturen, die der Sendung der Gemeinde dienen. Durch Rudolf Thaut gab es eine behutsame Öffnung des Seminars für das Studium von Frauen. 1969 war er neben G.Claas und G.Hitzemann Mitglied der freikirchlichen Kommission, die in ihrem Bericht die Schaffung einer gemeinsamen theologischen Ausbildungsstätte der Freikirchen für möglich hielt (G.Balders [Hg], Ein Herr, 1984, 324). Er förderte das theologische Gespräch und verstand sich als Mittler. Er wirkte mit an den Theologischen Gesprächen zwischen dem Reformierten und dem Baptistischen Weltbund von 1973 bis 1977. Rudolf Thaut lebte mit weitem Horizont und zugleich in enger Bindung an Christus.
  
 Seit 1943 war er verheiratet mit Irmgard, geb. Schostak (1920-2002). Ihrer Ehe wurden zwei Töchter (Irmingard, verh. Zahn und Dr. Dorothea, verh. Ludewig [1948-2018]) und ein Sohn (Prof. Dr. Michael Thaut) geschenkt. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Aumühle bei Hamburg. (//RF//) Seit 1943 war er verheiratet mit Irmgard, geb. Schostak (1920-2002). Ihrer Ehe wurden zwei Töchter (Irmingard, verh. Zahn und Dr. Dorothea, verh. Ludewig [1948-2018]) und ein Sohn (Prof. Dr. Michael Thaut) geschenkt. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Aumühle bei Hamburg. (//RF//)
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  • von rfleischer