Frido Heinemann (* 16. Juni 1909 in Siegen/Westfalen; † 26. Mai 1977 in Karl-Marx-Stadt) war leitendes Mitglied der Brüdergemeinden in der DDR und Vizepräsident des Ost-Bundes.
Er war gelernter Buchprüfer und Steuerberater. 1938-1950 arbeitete er als Angestellter im Steuerbüro Dr. Brandenburg in Chemnitz, danach machte er sich selbständig. In Chemnitz war er in der Brüdergemeinde ehrenamtlich als Chorleiter tätig. 1957-1974 diente er als Leiter der Verwaltungsstelle der Brüdergemeinden „Bruderhilfe“ in Leipzig und 1958-1975 als stellvertretender Bundesvorsitzender (Vizepräsident) des BEFG-DDR. Er war verheiratet mit Magdalene, geb. Henn; dem Ehepaar wurden zwei Kinder geschenkt. (Reinhard Assmann)
Frido Heinemann ist 1910 im Siegerland geboren. In den 1930er Jahren zog er mit seiner Familie nach Chemnitz. In der Brüdergemeinde war er zuerst als Chorleiter, dann auch im Verkündigungsdienst ehrenamtlich tätig. 1957 berief ihn der Bruderrat der Brüdergemeinden zum Leiter der „Bruderhilfe“ in Leipzig, später zum vollzeitlichen Leiter der Verwaltungsstelle der Brüdergemeinden in der DDR. Wenige Jahre später kam er auch noch in die Leitung des BEFG der DDR und vertrat dort die Anliegen der Brüdergemeinden. Einige Jahre war er Vizepräsident des DDR-Bundes. Besonders engagierte er sich für die diakonischen Werke in Schmalkalden-Aue und Crivitz. In beiden Werken war er jahrelang im Vorstand. Bei allen seinen Verwaltungs- und Leitungsaufgaben blieb er ein Freund der Musik und des Gesangs. Kurz nach seinem 65. Lebensjahr erkrankte er ernstlich und es war abzusehen, dass er nicht mehr lange leben würde. Er starb Ende Mai 1977 im Alter von fast 68 Jahren. Seine Beerdigung war am 3. Juni. (Hartmut Wahl)
Jahrbuch 1968/69, S. 30 (Bundesleitung BEFG-DDR).
Gerhard Brachmann, „Meine Zeit steht in deinen Händen“. Wir nahmen Abschied von Frido Heinemann, in: Wort und Werk 1977/8, S. 10.
Die Gemeinde 34/1977, S. 13 (Nachruf).
Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 3, 1986, S. 386f.397-399.
Erlebt in der DDR. Berichte aus dem Bund EFG, hg. v. U. Materne und G. Balders, Wuppertal und Kassel 1995, S. 394.
R. Assmann, Der BEFG in der DDR. Ein Leitfaden zu Strukturen - Quellen - Forschung (Baptismus-Studien 6), Kassel 2004, S. 24.27.179.185.
Michael Zimmermann, Erinnerungen, Hammerbrücke 2013, S. 106f.
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