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Friedrich Mascher

Friedrich Mascher (* 27. Januar 1871 in Lippoldsberg; † 7. Dezember 1952 in Einbeck) war Prediger und Vereinigungsleiter, der auch in der NS-Zeit kraftvoll und klug auftrat.

Leben

mascher-friedrich.jpgEr wuchs in großer Familie sehr arm auf und studierte am baptistischen Seminar in Hamburg 1895-1899. Anschließend war er im Gemeindedienst in Schmölln 1899-1904, in Bremerhaven-Lehe bis 1910, in Kassel bis 1921, in Göttingen bis 1927 und in Dresden bis 1940 zum Ruhestand. Im Ruhestand versah er weiterhin den Pastorendienst in der Gemeinde Dresden bis 1945. Während der NS-Zeit wurde er „mehrfach von der Gestapo zur verbotenen Beziehung zwischen der Baptistengemeinde und einer Jüdin verhört“ (Gemeindefestschrift Dresden, 1992). Er hatte den Gottesdienstbesuch der baptistischen Judenchristin Klara Pflugk-Nagel ermöglicht. Seit 1945 lebte er in Einbeck, wo er noch manche Dienste und Reisetätigkeiten durchführte. Über den Gemeindedienst hinaus übernahm er nacheinander in Hessen, Hannover und in Sachsen den Dienst des Vereinigungsleiters. Außerdem war er Inspektor der Heiden-Missions-Gesellschaft und wirkte mit im Vorstand des Diakonissenhauses Tabea in Hamburg. Er war geprägt von der Erweckungsbewegung in Wales. Zeitzeugen bescheinigen ihm ein „kraftvolles Auftreten“. „Besonnene Nüchternheit, unbeirrbare Pflichttreue und kluger, praktischer Sinn“ zeichneten ihn aus (Karl Schütte). Er war verheiratet mit Hermine, geb. Mayer (verstorben 1943); dem Ehepaar wurden acht Kinder geschenkt, darunter Herbert Mascher. (RF)

Nachruf von K.S. (= Karl Schütte) in: Die Gemeinde 1953, S. 32.

Kurzbiographie von Sarah Marie Mascher: http://mascher.com/personen/00-adolf-friedrich-mascher/11-friedrich-mascher/

Quellen

E-Mail von Berthold Mascher vom 17.3.2009.

E-Mail und Brief Sächsisches Staatsarchiv Dresden vom 12.7.2012 (AZ 22-7512.2-2/15665) über Fundstellen.Baptisten.

Veröffentlichungen

Das Geben, in: Wahrheitszeuge 1905, H. 17, S. 134f.

Die rechte Wertung des irdischen Berufs, in: Wahrheitszeuge 1905, H. 20, S. 158.

Wandsbeker Pfingstkonferenz, in: Wahrheitszeuge 1905, H. 28, S. 223.

Geisteswehen in Bremerhaven-Lehe, in: Wahrheitszeuge 1905, H. 52, S. 416.

Jahresfest des Blaukreuzvereins in Lehe, in: Wahrheitszeuge 1908, H. 14, S. 112.

34. Keswickkonferenz, in: Wahrheitszeuge 1908, H. 35, S. 280.

Literatur

Jahrbuch 1933, S. 3.19.23.48; Jahrbuch 1937, S. 3.5.30.34; Jahrbuch 1938, S. 5.30.52;

Fünfzig Jahre Diakonissenhaus Tabea 1899-1949 (Festschrift), S. 33;

Nachruf von K.S. (= Karl Schütte) in: Die Gemeinde 1953, S. 32;

75 Jahre Ev.-Freikirchliche Gemeinde Göttingen, 1969, (20 S., ohne Seitenzahlen), S. (9);

100 Jahre Begegnungen. Zur Geschichte der Baptistengemeinde Dresden, 1992;

Festschrift 100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen, 1994, S. 73, online: https://www.yumpu.com/de/document/read/4913911/100-jahre-baptistengemeinde-gottingen-baptisten-gottingen ;

Wenn eure Kinder später einmal fragen. 150 Jahre EFG Kassel-Möncheberg 1997, S. 75.77;

Rolf Sturhahn (Hg), Ein Mann geht seinen Weg. Samuel Knappe - Schmied und Prediger. Lebenserinnerungen nach handschriftlichen Aufzeichnungen, Berlin 2005, S. 79;

Erich Gedbach, Aktion und Reaktion: Freikirchen und die Berliner Erklärung, in: Freikirchenforschung 19/2010, S. (59-73) 69;

Karl Heinz Voigt, Die Freikirchen während der Weimarer Republik. Gemeinsames Wirken unter neuen Bedingungen, in: Freikirchenforschung 21/2012, S. (131-157) 152.

Bildnachweis: Archiv EFG Göttingen 1969