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Karl Gronenberg

Karl Gronenberg (* 28. August 1889 in Lindenau/Ostpreußen; † 3. Juli 1959) war Prediger in Ostpreußen, Radbod, Duisburg und Frankfurt/Main, Am Tiergarten.

Leben

gronenberg-3.jpgKarl Gronenberg ist in Ostpreußen geboren und aufgewachsen. Eine erste Ausbildung erhielt er in einem Gartenbauinstitut. Aus der Gemeinde Breslau kam er zum baptistischen Predigerseminar in Hamburg und studierte dort von 1911-1914. Auch die neuen Lehrer Carl Neuschäfer und Julius Janssen begannen damals ihren Dienst neben den älteren Alfred Hess und Emil Müller. Ursprünglich wollte er im Gartenbau arbeiten und studieren. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Soldat eingezogen. Danach diente er als Prediger in den ostpreußischen Gemeinden Labiau (1919-22) und Skaisgirren (1923-25), dann wechselte er in die Rheinisch-Westfälische Vereinigung in die Gemeinden Herringen/Radbod (ab 1925) und Duisburg (ab 1927). Mitten im Zweiten Weltkrieg wechselte er in die Gemeinde Frankfurt/Main, Am Tiergarten (seit 1943).

Er gilt als widerständig gegenüber Gemeindegliedern, die mit dem NS-Regime sympathisierten. Nach 1945 bat die amerikanische Militärregierung Gronenberg um Mithilfe im Flüchtlingswerk. In der Folgezeit investierte er einen großen Teil seiner Zeit und Kraft in der Fürsorge für die Ostflüchtlinge. 1947 wurde er zum Leiter des Flüchtlingshilfswerk Frankfurt, das im selben Jahr etwa 23 000 Flüchtlinge betreute. Er arbeitete mit in der Leitung der Vereinigung Hessen-Siegerland. Nach 14 Dienstjahren in Frankfurt ging er 1957 in den Ruhestand, arbeitete aber weiter in der Gemeinde mit. Auf dem Waldfriedhof in Bad Homburg wurde er beerdigt.

Mit seiner Frau Lilly, geb. Wohlgethan hatte er acht Kinder. (RF nach Hinweis von Andreas Liese)

Nachruf von Paul Schmidt in Die Gemeinde 1959, Nr. 32, S. 13f.

Quellen

Archiv der EFG Frankfurt/Main, Am Tiergarten.

Todesanzeige, in: Die Gemeinde 30/1959, S. 16.

Veröffentlichungen

Nachruf Christian Schatz, in: Die Gemeinde 4/1947, S. 30.

Literatur

Jahrbuch 1921, S. 34 (Labiau).61.

Jahrbuch 1924, S. 30.58.76.

Jahrbuch 1931, S. 44.79.

Jahrbuch 1939, S. 52.95.

Jahrbuch 1949, S. 19 (Vg. Hessen-Siegerland).70.99.

Festschrift Gemeinde Frankfurt/Main, Am Tiergarten, 1951 (?).

Jahrbuch 1956, hg. im Mai 1957, S. 89 (Frankfurt, Pastor i.R.).131.

Nachruf von Paul Schmidt, in: Die Gemeinde 1959, Nr. 32, S. 13f.

75 Jahre Ev.-Freikirchliche Gemeinde Duisburg, Juliusstraße 10-14, 1894-1969 (Festschrift), S. 13f (Foto).

Heinrich Wessler, Als das Brot kostbar war. Ein ostpreußisches Schicksal, Oncken Verlag Wuppertal und Kassel 1978 (207 S.), S. 64 (als Gronenberg Prediger in Labiau war).

Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde Duisburg-Mitte 1894-1994 (Texte: Erhard Handelmann, Rolf Buchholz), S. 27.28 (Foto).29.69.

150 Jahre illustrierte Geschichte der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde in Frankfurt am Main, Am Tiergarten (Festschrift), 2001, S. 13.51.53.55 (Foto).56.57.59.60.61.63.67.69.75.81.

Andreas Liese, Aus der Enge in die Weite - Die Entstehung des BEFG 1941/42 (aus Sicht der Brüdergemeinden), in: R. Assmann/A. Liese (Hg), Unser Weg - Gottes Weg? (Baptismus-Dokumentation Bd. 5), 2015, S. (39-81) 41f.

Andreas Liese, Auf dass sie alle eins seien. Freikirchliche Vereinigungsbemühungen 1937 bis 1941, in: Entgrenzungen. Festschrift zum 60. Geburtstag von Andrea Strübind, hg. v. Sabine Hübner und Kim Strübind, Berlin 2023, S. (151-191) 152.

Bildnachweis: Archiv EFG Duisburg-Mitte