Claus Peters jr (* 7. Mai 1856 in Mielberg bei Schleswig; † 5. Oktober 1922 in Hamburg) war Prediger in Schleswig, Berlin und Hamburg. Er wirkte als Bundessonntagsschulwart und 1. Vorsitzender des Diakonissenvereins Siloah in Hamburg.
Er bekehrte sich mit 17 Jahren und seine Taufe erfolgte in der Schlei Ostern 1874. Er wollte Prediger werden und an der Hamburger Missionsschule studieren, was jedoch J.G.Oncken verwehrte. Darauf bemühte sich der Vater erfolgreich um einen Studienplatz in Rochester/USA bei August Rauschenbusch. Nach der Rückkehr 1877 wurde er mit 21 Jahren Prediger in Schleswig. 1878 ordinierte ihn Prediger Andresen aus Elmshorn. Claus Peters jr gründete neue Stationen und studierte privat Griechisch, Latein und Geschichte. 1882 heiratete er. Von 1887 an war er drei Jahre Sonntagschulwart im Bundesdienst und seit 1890 Prediger in Berlin-Ost (Bethel-Gemeinde). Danach war er von 1904-1921 Prediger in der Gemeinde Hamburg-Böhmkenstraße. Seit 1907 war er auch 1. Vorsitzender des Diakonissenvereins Siloah. Er galt als temperamentvoller Kanzelredner. Er war verheiratet mit Marie, geb. Asmus. Sie hatten einen Sohn, den Mediziner Friedrich Peters. Sein Grab befindet sich noch heute (2023) auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg. (RF)
Nachruf von Dr. F[riedrich] Peters in: Jahrbuch 1922, S. 10f.
Kurzporträt in: Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde Hamburg 1984, S. 150.
Handbuch M. Jelten, 1997, S. 277.
Staatsarchiv Hamburg.
Archiv Oncken-Gemeinde Hamburg-Grindelallee.
Grabstein auf dem Ohlsdorfer Friedhof:
selbständige Veröffentlichungen:
Die Gegen-Mission der Adventisten, Kassel 1896, 46 S.
Kurzgefasste Einleitung in die Bücher der Heiligen Schrift für Sonntagschullehrer und Bibelfreunde, Kassel 1896, 112 S.
Cl. Peters/ D. Janßen, Einige Entscheidungen in Kirchhofsangelegenheiten, zusammengestellt auf Wunsch der vereinigten deutschen Baptistengemeinden, Kassel 1901.
Jacob Friedrich Schröder. Ein schleswig-holsteinisches Bauernleben, Kassel 1912.
Artikel in Zeitschriften (Wahrheitszeuge und Hilfsbote) und Beiträge:
Biographie über seinen Vater, in: Wahrheitszeuge 1887, H. 21-24.
Der Aufbau einer Lokalgemeinde, in: Wahrheitszeuge 1896, H. 12, S. 93.
Einige Gedanken über die Aufgaben unserer Vereinigungen, in: Wahrheitszeuge 1896, H. 27, S. 213f.
Zur Propaganda der Adventisten, in: Wahrheitszeuge 1896, H. 30, S. 237f.
Die Propaganda der Adventisten, in: Wahrheitszeuge 1897, H. 37, S. 293.
Zum Leichenbegängnis des Br. Jos. Lehmann am 14. Januar 1907. Ansprache von Claus Peters bei der Feier in der Kapelle zu Altona, in: Hülfsbote 27 (1907), S. 87f.
Ein neues Diakonissenheim in Hamburg, in: Wahrheitszeuge 1908, H. 5, S. 39.
Die Gemeinde Gottes, in: Offizieller Bericht über den 1. Kongreß der europäischen Baptisten. Gehalten zu Berlin vom 29. August bis 3. September 1908, hg. v. F.W.Simoleit, Kassel 1908, S. 355-364.
Streifzüge über das Gebiet der norddeutschen Vereinigung, in: Wahrheitszeuge 1909, S. 202ff.
Walter Rauschenbusch †, in: Wahrheitszeuge 1919, Nr. 1, S. 5f.
Diakonissenheim „Siloah“, Hamburg, in: Wahrheitszeuge 1920, H. 10, S. 79.
Eine Botschaft aus Amerika, in: Wahrheitszeuge 1920, H. 20, S. 157.
F.W.Simoleit (Hg), Offizieller Bericht über den 1. Kongreß der europäischen Baptisten, Berlin 1908, S. 355;
Gustav Gieselbusch, Wie heilig ist diese Stätte! Geschichte der Baptistengemeinde Bethel zu Berlin 1887-1912 (Festschrift), S. 52.56f ( Foto).58.59.61.62;
Wort und Werk 1913; Tabea 31 (1913);
Lehmann, Geschichte, Bd. 2, neubearbeitet v. F.W.Herrmann, 1922, S. 296;
Carl Neuschäfer, Claus Peters , in: Wahrheitszeuge 1922, H. 45, S. 350;
Oskar Link, Erinnerungen an Claus Peters, in: Wahrheitszeuge 1922, H. 50, S. 390;
Jahrbuch 1922, S. 10f (Nachruf);
Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum der Bethelgemeinde Berlin O, Gubener Strasse 10, 1887-1937, bearbeitet v. Theodor Winter und Karl Sult (72 S.), S. 15.16f;
Werden und Wirken einer christlichen Gemeinde in hundert Jahren 1854-1954. Der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde Hannover, Baptistengemeinde, und ihren Freunden dargestellt von Rudolf Donat, 1955 (96 S.), S. 51.53;
Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 42;
Donat, Ausbreitung, 1960, Register und S. 407.425.470.493.536;
E. Scheve, Dem Herrn vertrauen. Blüten und Früchte eines Lebens für Gemeinde, Mission und Diakonie, zusammengetragen v. G. Balders, Wuppertal 1979, S. 190;
Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar des BEFG 1880-1980, hg. v. G. Balders, Wuppertal/Kassel 1980, S. 114.117.118.175f;
G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 70;
Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde 1834-1984, Hamburg 1984, S. 150;
Albertine Assor, Deine Augen sahen mich. Ungeschminkte Ansichten einer hamburgischen Mutterhaus-Oberin, Wuppertal und Kassel 1989, S. 12.70.73.77.97.108;
Diabo&Lüllau, „Was sagt ihr nun zum väterlichen Erbe“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie aus dem Kaiserreich, hg. v. Uwe A. Gieske, Varel/Oldenburg 1993, S. 38.75f.128.135;
Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 299;
Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig ist (Baptismus-Studien Bd. 1), Kassel 2000, Register und 342;
Kurt Jägemann, Hinsehen und Handeln. Die Gründung der Sonntagsschule in der Hamburger Vorstadt St. Georg 1825. Entwicklungslinien im 19. Jahrhundert, Hg. Gemeindejugendwerk des BEFG, Elstal 2000, S. (8-58) 46;
Daniel Heinz, Wiederkunftshoffnung und Weltmission. Streiflichter aus der Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin, in: „Mit uns hat der Glaube nicht angefangen“. Wie die Freikirchen in Berlin begonnen haben, hg. v. Ökumenisch-Missionarischen Institut des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg, Berlin (2001) ²2002, S. (175-188) 179 und A. 16.17;
Arno Kallweit, Schleswigs Baptistenchronik 1856-2006 im Spiegel deutsch-dänischer Geschichte, Berlin 2006 (467 S.), S. 98ff (Bekehrung und Taufe).108ff.113 (Ordination).114f.121.184 (Nachruf auf seinen Vater).187f.189f.191.213.221.222.224.226.236;
Karl Heinz Voigt, Internationale Sonntagsschule und deutscher Kindergottesdienst: eine ökumenische Herausforderung. Von den Anfängen bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs (Kirche-Konfession-Religion Bd. 52), Göttingen 2007, S. 175f.179f;
Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinen-Gruppe, Ahnatal 2007, S. 28.30.79.116.162;
Arno Kallweit, „Eine aufmüpfige Tochter“ - Oncken und Schleswig. Hommage an Juliane Köbner, in: D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran…“. 175 Jahre Baptismus auf dem europäischen Kontinent. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, Hamburg 2009, S. (244-263) 261f;
Karl Heinz Voigt, Die Sonntagsschule: „in religiöser Hinsicht nicht gefahrlos“. Der Einzug nonkonformistischer Praktiken durch die Arbeit mit Kindern, in: ZThG 21/2016, S. (258-276) 272: https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/46-zthg-21-2016/610-khvoigt;
R.Assmann/A.Liese (Hg), Baptismus und Sozialismus. Das Verhältnis der Baptisten zum Sozialismus in den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts. Studientag Berlin 2019 (Baptismus-Dokumentation 9), Elstal 2020, S. 32.40.
Bildnachweis: Oncken Verlag 1922 / Oncken-Archiv Elstal / Grab: Roland Fleischer, 2.10.2023