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Marta Sippel

Marta Sippel, geb. Vogt (* 24. Juni 1917 in Hannover; † 13. März 2017 in Hessisch-Lichtenau) war langjährige Oberin der Diakonissenschwesternschaft und Leiterin des Altenheims Bethlehem-Tabea in Wiehl-Wülfringhausen/Rheinland.

Leben

sippel-marta.jpgNach dem Kriegsende 1918 zog die Familie in die Heimat des Vaters nach Hessisch-Lichtenau. Schon im Alter von zehn Jahren empfing sie die Taufe. Sie wuchs auf mit dem zwei Jahre älteren Bruder Richard. Die Schule musste sie abbrechen, weil für zwei Kinder die weiterführende Schule nicht zu bezahlen war. Sie arbeitete daraufhin im Geschäft ihrer Eltern, im Büro und im Haushalt. Ostern 1940 heiratete sie Karl Sippel; im November 1941 wurde Sohn Norbert geboren. Im Januar 1945 fiel ihr Mann als Soldat in Ungarn. Ihr vierjähriger Sohn starb im August 1945. Nach diesen einschneidenden Ereignissen begann sie eine Ausbildung in der Bibel- und Missionsschule Malche und war anschließend in der Gemeinde Hessisch-Lichtenau als Gemeindehelferin tätig. Sie setzte ihre Ausbildung im Jugendseminar in Hamburg fort und arbeitete danach als Jugendschwester in Hessen (Diakonin für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen). 1959 wurde sie als Nachfolgerin von Schwester Berta Lohrer zur Oberin der Bethlehem-Tabea Schwesternschaft in Wiehl-Wülfringhausen berufen. Dort wurde sie im großzügig ausgebauten Mutterhaus die „umsichtige Gastgeberin“ für Müttererholungsgruppen, Rüstzeiten des Frauendienstes und Tagungsgruppen des „Begegnungszentrums Wiehl“. In ihrer Zeit entstand auch der neue Bau des Altenheims Bethlehem-Tabea (1961-64), dazu ein Pflegeheim. In dieser Planungs- und Bauphase war sie eine aufmerksame Ratgeberin. Als sie nach 19 Jahren ihren Dienst in Wiehl beendete (1978), zog sie zurück in ihre Heimat Hessisch-Lichtenau. 1979 ging das bis dahin eigenständige Werk im Diakoniewerk Bethel-Berlin auf. Sie arbeitete noch zwei Jahre im Frauendienst des Bundes mit und organisierte Freizeiten im „Haus der Begegnung“ in Rotenburg/Fulda. Im Ruhestand engagierte sie sich noch für die Kinder in der Familie eines Neffen und in ihrem „geliebten Garten“. Wer sie „gekannt hat, war beeindruckt von ihrem wachen Verstand, ihrer klaren Sprache und ihrer mutigen Entschlossenheit“ (H. Paschke/F.K.Bubenzer). (RF nach den beiden Nachrufen von Klaus Rösler und Hildegard Paschke/Friedrich Karl Bubenzer)

Nachruf in: Die Gemeinde 2017, Nr. 10, S. 28 (Klaus Rösler).

Quellen

Zeitzeugen-Interview vom 5. Mai 2016 (Oncken-Archiv Elstal).

Literatur

Jahrbuch 1949, S. 123 (Gemeindeschwester in Hess.-Lichtenau);

Jahrbuch 1950, S. 121;

Jahrbuch 1952, S. 28 (Jugendschwester Kreis Kurhessen-Waldeck).136;

Jahrbuch 1956, S. 34 (Jugendschwester Hessen-Siegerland).153;

Jahrbuch 1957/58, S. 35.155;

10 Jahre Altenheim Bethlehem-Tabea, in: Die Gemeinde 1974, Nr. 4, S. 13;

Nachruf in Die Gemeinde 2017, Nr. 10, S. 28 (Klaus Rösler);

Hildegard Paschke und Friedrich Karl Bubenzer, Schwester Marta Sippel, in: Gemeindebrief Wiehl 2017, wieder abgedruckt in: Spuren des homburgischen Baptismus. Privatdruck von Friedrich Karl Bubenzer, Wiehl o.J. (2021) (115 S.), S. 40f.

Bildnachweis: Die Gemeinde 10/2017, S. 28.