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August Rauschenbusch

August Rauschenbusch (* 13. Februar 1816 in Altena/Westfalen; † 5. Dezember 1899 in Wandsbek) war lutherischer Pastor in Westfalen, der in den USA zu den Baptisten übertrat und am baptistischen Seminar in Rochester Lehrer wurde. Prägte den Baptismus in Nordamerika und Deutschland, wohin er schließlich zurückkehrte als Prediger und zuletzt Lehrer am Hamburger Seminar. Seine Veröffentlichungen wurden von Baptisten geschätzt.

august-rauschenbusch-4.jpgEr begann das Studium der Theologie in Berlin bei Neander 1834-1836 und bekehrte sich 1836. Danach setzte er das Studium fort in Bonn 1837-1839 bei I.Nitsch und Bleek. Seit 1841 war er Pastor in der lutherischen Gemeinde seines Vaters in Altena/Westfalen. Er beteiligte sich an der Gründung des ersten Enthaltsamkeitsvereins in Westfalen. 1846 wanderte er in die USA aus, um die ausgewanderten Deutschen seelsorgerlich zu betreuen. 1850 ließ er sich taufen und trat in den Dienst eines Baptistenpastors in New York, St. Louis und Kanada. 1853/1854 reiste er nach Deutschland u.a. wegen Heirat mit Caroline und kehrte nach St. Louis zurück. 1858 wurde er Lehrer am baptistischen theologischen Seminar in Rochester und übernahm die Leitung der deutschsprachigen Abteilung für 30 Jahre. 1888 wurde er kurzzeitig Prediger in Frankfurt/Main, um 1890 endgültig nach Deutschland zurückzukehren. Bis 1892 diente er als Prediger in Wiesbaden und bis 1895 wieder in Frankfurt. Neben seinem Pastorendienst hielt er Gastvorlesungen am baptistischen Seminar in Hamburg. Von 1895-1896 wirkte er ganz als Seminarlehrer in Hamburg. Er prägte den Baptismus in Nordamerika und Deutschland. „Seine Artikel im Hilfsboten dienten den Predigern zur Vorbereitung. Trotz der großen Entfernung zu Deutschland nahm Rauschenbusch regen Anteil am Bund. Sein Rat war überall willkommen“ (Frank Fornaçon). Er wirkte auch als Herausgeber von „Neue Glaubensstimme für die Gemeinden des Herrn“ 1894. Rauschenbusch war verheiratet mit Caroline. Sie bekamen eine Tochter und einen Sohn. (RF nach F.Fornaçon)

Kurzbiographie von Frank Fornaçon in: G.Balders (Hg), Ein Herr, 1984, S. 356f.

Kurzbiographie in global mennonite encyklopedia online: http://gameo.org/index.php?title=Rauschenbusch,_August_(1816-1899)

Kurzbiographie in wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/August_Rauschenbusch

Kurzbiographie in: BBKL Bd. 31, 2010, Sp. 1095-1098 (Hans-Martin Thimme).

Theologische Hochschule Elstal: https://www.th-elstal.de/personen/weitere-lehrkraefte/ehemalige-lehrkraefte/august-rauschenbusch/

Nachlass im Oncken-Archiv Elstal.

Handbuch M. Jelten, 1997, S. 281.

Selbständige Veröffentlichungen:

Beschreibung einer Seereise von Bremen nach New-York, Verlag von P. A. Santz, Altena 1846; 2. erw. Auflage 1847.

Die Nacht des Westens. Eine Schilderung bürgerlicher und geistlicher Zustände in den westlichen Staaten Nord-Amerikas, Barmen 1847.

Einige Anweisungen für Auswanderer nach den westlichen Staaten von Nordamerika, Verlag von P. A. Santz, Altena 1847; 2. vermehrte Auflage, Verlag von Julius Bädeker, Elberfeld und Iserlohn 1849. (vgl. dazu M. u. H. Jelten, eine Freikirche in der „freiesten Stadt“, 1982, S. 153)

Der Ursprung des Sonntags. Mit besonderer Berücksichtigung der Lehren der Samstags-Adventisten, Hamburg 1887, 113 S.

Biblische Frauenbilder zur Erbauung, Belehrung christlicher Frauen und Jungfrauen, Frankfurt 1897.

Die Entstehung der Kindertaufe, der Kirchen- und Weltgeschichte gemäß, 1897.

Die Entstehung der Kindertaufe im 3.Jahrhundert und die Wiedereinführung der biblischen Taufe im 17. Jh., Hamburg 2. sehr vermehrte Aufl. 1898.

Lebensgeschichte von Roger Williams, erstem Baptistenprediger in Nordamerika und Gründer des Staates Rhode Island, Kassel 1898.

Handbüchlein der Homiletik für freikirchliche Prediger und für Stadtmissionare, Kassel 1899 (156 S.).

Zeitschriftenartikel und Beiträge:

Auszug aus einem Brief an Freunde in Deutschland von 1851, in: Lehmann, Geschichte, Bd. 1, neubearbeitet von F.W.Herrmann, (1912) ³1923, S. 267-270.

Lebensgeschichte von August Rauschenbusch, von ihm selbst erzählt, in: Sendbote 1888, Nr. 23-25.

Züge aus dem Leben des Liederdichters Spitta, in: Wahrheitszeuge 1892, Nr. 5, S. 34f.

Die altchristlichen Erfordernisse zur Taufe, in: Wahrheitszeuge 1892, Nr. 21, S. 165.

Vorzüge der „revidierten Lutherbibel“, in: Wahrheitszeuge 1892, Nr. 22, S. 172f.

Mängel der „revidierten Lutherbibel“, in: Wahrheitszeuge 1892, Nr. 23, S. 180f.

Justin der Märtyrer, ein Zeuge gegen die Kindertaufe, in: Wahrheitszeuge 1896, Nr. 4-6.

Warum muß eine christliche Gemeinde aus Gläubigen bestehen?, in: Wahrheitszeuge 1896, Nr. 19, S. 149f.

Um die Echtheit des Buches Daniel, in: Wahrheitszeuge 1896, Nr. 38, S. 301.

Origenes, in: Wahrheitszeuge 1897, Nr. 5+6.

Cyprianus, in: Wahrheitszeuge 1897, Nr. 8+9.

Sind die zwölf letzten Verse des Evangeliums Markus echt?, in: Wahrheitszeuge 1897, Nr. 21, S. 165f.

Die allmähliche Zunahme der Kindertaufe im dritten Jahrhundert, in: Wahrheitszeuge 1897, Nr. 12, S. 92f.

Sendbrief von Prof. A. Rauschenbusch an die Bundeskonferenz in Barmen, in: Hilfsbote 1898, Nr. 1, S. 10-15.

Wahrheitszeuge 1899, S. 380; 1900, S. 5.

Wort und Werk 1913.

Verschiedene Artikel im Hilfsboten, z.B. 1908, S. 62.

Mitherausgeber der „Glaubensharfe“ und Herausgeber der neubearbeiteten „Glaubensstimme“ von 1894.

viele Artikel in „Sendbote“ (aufgelistet in: Hans-Martin Timme, 2008, S. 305-308)

Carl Schneider, An der Bahre des Prof. August Rauschenbusch , in: Hilfsbote 1900, Nr. 2, S. 32-37; J. Lehmann, Geschichte, Bd. 2, 1900, S. 145.147ff.174ff.334; Walter Rauschenbusch, Leben und Wirken von August Rauschenbusch, Kassel 1901 (274 S.); neu hrsg. von Christiane Beetz: Walther Rauschenbusch, Leben und Wirken von August Rauschenbusch, Hamburg 2013, 308 S.; Gustav Gieselbusch, Literaturbericht. August Rauschenbuschs Leben und Wirken, in: Hilfsbote 1908, S. 62-66; H. Mundhenk, August Rauschenbusch, der alte Professor, in: Wort und Werk 4/1913, S. 52-56; Carl E. Schneider, Americanization of Karl August Rauschenbusch 1816-1899, in: Church History 24, Nr. 1 (1955), S. 3-14; Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn, 1955, S. 65; Kenneth Scott Latourette, Geschichte der Ausbreitung des Christentums, Göttingen 1956 (zusammenfassende Übersetzung von K.S.Latourette, A Study of the Expansion of Christianity 1937-1945), S. 175; Donat, Ausbreitung, Register und S. 231.487.508; Guy F. Hershberger, Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung, Stuttgart 1963, Register; G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 158-161.173; E. Scheve, Dem Herrn vertrauen. Blüten und Früchte eines Lebens für Gemeinde, Mission und Diakonie, zusammengetragen v. G.Balders, Wuppertal 1979, Register; Frank H. Woyke, Heritage and Ministry of the North American Baptist Conference, Oakbrook Terrace/IL, USA, 1979, S. 41-54; Festschrift 100 Jahre Theol. Seminar 1880-1980, S. 20.103.113; Margarete und Hermann Jelten, eine Freikirche in der „freiesten Stadt“. Werden, Wachsen, Wirken der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde Bremerhaven, Bremerhaven 1982, S. 152-155; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 36.68.116.215.271.275.296.356f; Margarete Jelten, Gemeinde Garten, 1985, S. 183-190; Günter Balders, Freikirchliche Hymnologie - eine unerledigte Aufgabe, in: ThGespr 2/1990, S. (4-24) 4.22; Christoph Bresina, Von der Erweckungsbewegung zum „Social Gospel“: Walter Rauschenbuschs Herkunft, Umwelt und Entwicklung bis 1891, Diss. Marburg 1993, S. 56-107; ders., August Rauschenbusch, ein Wanderer zwischen zwei Kontinenten, in: Freikirchenforschung Nr. 5, 1995, S. 66-75; Margarete Jelten, Von deutschen Baptisten, die im 19. Jahrhundert auswanderten, in: ebenda, S. (76-89) 76.84.85; David T. Priestley, „A Raw and Hopeful Field“. Nineteenth Century Baptist Evangelism and Church Planting Among Ontario´s Germans, in: American Baptist Quarterly 3 (1997), S. 251-276; Jörg Swoboda, Julius Köbner, Dänemark und Deutschland (1806-1884), in: G. Wieske/H. Löwen Jr (Hg), Sie folgten Jesus nach. Lebensbilder, die Mut machen, Bornheim/Bonn 1999, S. (56-63) 60; Astrid Giebel, Diakonie, 2000, Register; Astrid Giebel, Diakonie im deutschen Baptismus. Perspektiven und Berührungsflächen mit der Geschichte der Inneren Mission, in: Freikirchenforschung Nr. 10/2000, S. (293-310) 308; Manfred Bärenfänger, 475 Jahre Bekenntnistaufe: Ist die Erwachsenentaufe immer noch aktuell?, in: ebenda, S. (311-325) 312; K. H. Voigt, Freikirchen in Deutschland (19. und 20. Jahrhundert) (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/6), Leipzig 2004, S. 112; Hans Martin Thimme, August Rauschenbusch (1816-1899). Lutherischer Pfarrer in Westfalen und baptistischer Dozent in Amerika (Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte 33), Luther-Verlag, Bielefeld 2008; D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran“. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, Hamburg 2009, S. 262.347; BBKL Bd. 31, 2010, Sp. 1095-1098 (Hans-Martin Thimme); Andreas Schumacher, August Rauschenbusch (1816-1899). Ein Pionier der deutschen Baptisten in Nordamerika (New German-American Studies Bd. 34), Verlag Peter Lang, Oxford/Bern 2010, 241 S. (vgl. dazu Besprechung in Freikirchenforschung 20/2011, 305-307); Hans-Martin Thimme, August Rauschenbusch zwischen Deutschland und Amerika, in: Frank Lüdke, Norbert Schmidt (Hg.), Die neue Welt und der neue Pietismus. Angloamerikanische Einflüsse auf den deutschen Neupietismus, Berlin 2012, S. 49-59; Karin Förster, Walter Rauschenbusch. Eine biographische Skizze, in: ZThG 18/2013, S. 145-147; Martin Rothkegel, Freikirchen - zur Entwicklung eines Begriffs, in: Nah bei den Menschen. Impulse für Gemeindetheologie, Gemeindeleitung und Seelsorge (Festschrift für Olaf Kormannshaus), hg. v. Ralf Dziewas u.a., Kassel 2015, S. (36-42) 39.

Bildnachweis: Oncken-Archiv Elstal

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