carl_neuschaefer

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carl_neuschaefer [2022/05/13 09:26]
rfleischer [Leben]
carl_neuschaefer [2022/05/13 09:28]
rfleischer [Leben]
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-Er war Sohn eines Predigers. Als er 9 Jahre alt war, starb sein Vater. Aufgrund einer schweren Augenverletzung verlor er fast seine Sehfähigkeit, die nur durch eine komplizierte Operation erhalten werden konnte. Nun entschied er sich, "sein Leben ganz der Arbeit für die Sache des Reiches Gottes zu widmen" (Hans Rockel). Er studierte am Predigerseminar Hamburg 1899-1901. Von 1901 bis 1906 besuchte er Vorlesungen bei Adolf Schlatter in Tübingen, der ihn am stärksten theologisch geprägt hat; gleichzeitig war er Prediger in Tübingen-Zillhausen. Ab 1906 diente er der Baptistengemeinde Stuttgart. 1911 wurde er als Seminarlehrer nach Hamburg berufen, war seit 1922 Studiendirektor und ab 1939 Direktor. Neben Kirchen- und Missionsgeschichte war sein eigentliches Fach "die Auslegung der Evangelien und Paulinischen Briefe" (H. Rockel). Als Theologe plädierte er bei der Schriftauslegung für eine Kombination der historischen, der pneumatischen und der theologischen Exegese und wurde so für viele richtungweisend (Hilfsbote 1929 und E.Schütz, Festschrift Theol. Seminar 1980). Ab 1918/1920 gehörte er zum Vorstand des Diakonissenhauses Tabea, seit 1932 auch als Vorsitzender. Er diente als Ältester in der Gemeinde Hamburg-Böhmkenstraße. Er arbeitete im Vorstand der baptistischen Missionsgesellschaft mit. Über den Baptismus hinaus engagierte er sich im Blankenburger Allianz-Komitee und als Mitglied in der Deutschen Christlichen Studenten-Vereinigung. Als er im Sommer 1943 in Hamburg ausgebombt wurde, kehrte er nach Zillhausen zurück, von wo aus er noch einige Dienste am nach Wiedenest evakuierten Seminar ausübte. Er starb 1946 im Marienhospital in Stuttgart und fand seine letzte Ruhestätte in Zillhausen.+{{  :neuschaefer-carl-oncken_archiv.jpg?nolink&200x258}}Er war Sohn eines Predigers. Als er 9 Jahre alt war, starb sein Vater. Aufgrund einer schweren Augenverletzung verlor er fast seine Sehfähigkeit, die nur durch eine komplizierte Operation erhalten werden konnte. Nun entschied er sich, "sein Leben ganz der Arbeit für die Sache des Reiches Gottes zu widmen" (Hans Rockel). Er studierte am Predigerseminar Hamburg 1899-1901. Von 1901 bis 1906 besuchte er Vorlesungen bei Adolf Schlatter in Tübingen, der ihn am stärksten theologisch geprägt hat; gleichzeitig war er Prediger in Tübingen-Zillhausen. Ab 1906 diente er der Baptistengemeinde Stuttgart. 1911 wurde er als Seminarlehrer nach Hamburg berufen, war seit 1922 Studiendirektor und ab 1939 Direktor. Neben Kirchen- und Missionsgeschichte war sein eigentliches Fach "die Auslegung der Evangelien und Paulinischen Briefe" (H. Rockel). Als Theologe plädierte er bei der Schriftauslegung für eine Kombination der historischen, der pneumatischen und der theologischen Exegese und wurde so für viele richtungweisend (Hilfsbote 1929 und E.Schütz, Festschrift Theol. Seminar 1980). Ab 1918/1920 gehörte er zum Vorstand des Diakonissenhauses Tabea, seit 1932 auch als Vorsitzender. Er diente als Ältester in der Gemeinde Hamburg-Böhmkenstraße. Er arbeitete im Vorstand der baptistischen Missionsgesellschaft mit. Über den Baptismus hinaus engagierte er sich im Blankenburger Allianz-Komitee und als Mitglied in der Deutschen Christlichen Studenten-Vereinigung. Als er im Sommer 1943 in Hamburg ausgebombt wurde, kehrte er nach Zillhausen zurück, von wo aus er noch einige Dienste am nach Wiedenest evakuierten Seminar ausübte. Er starb 1946 im Marienhospital in Stuttgart und fand seine letzte Ruhestätte in Zillhausen.
  
 Für ihn gilt, dass er die Rassenlehre des Nationalsozialismus unkritisch übernommen hat (Andrea Strübind, in: 100 Jahre Tabea [Festschrift], 1999, 106) auch das Urteil von Astrid Giebel: "Die unkritische Rezeption der NS-Ideologie bezüglich der Rassen- und Erbgesundheitslehre trat offen zutage" (A. Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird [Baptismus-Studien 1], 2000, 242). Für ihn gilt, dass er die Rassenlehre des Nationalsozialismus unkritisch übernommen hat (Andrea Strübind, in: 100 Jahre Tabea [Festschrift], 1999, 106) auch das Urteil von Astrid Giebel: "Die unkritische Rezeption der NS-Ideologie bezüglich der Rassen- und Erbgesundheitslehre trat offen zutage" (A. Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird [Baptismus-Studien 1], 2000, 242).
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  • von rfleischer