fuellbrandt_walter

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rfleischer [Leben]
fuellbrandt_walter [2024/04/02 10:10] (aktuell)
rfleischer [Literatur]
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 ===== Leben ===== ===== Leben =====
  
-Walter Füllbrandt wuchs als Sohn des Predigers Emil Füllbrandt in Eilenburg und Pforzheim auf, wo er 1949 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er am neugegründeten Internationalen Baptistischen Theologischen Seminar in Rüschlikon. Er blieb als wissenschaftlicher Assistent am Seminar (beim Präsidenten Josef Nordenhaug) und studierte acht Semester weiter an der Universität Zürich. 1956 begann er seinen Gemeindedienst in Dortmund. 1961 wechselte er in die Gemeinde Hamburg, Grindelallee. Auf Wunsch von Hans Fehr wurde Füllbrandt 1964 dessen Nachfolger als Direktor des Albertinen-Diakoniewerkes Hamburg. Seinen ursprünglichen Plan einer Promotion zum lukanischen Werk beim Neutestamentler Eduard Schweizer in Zürich, die schon fortgeschritten war, musste er endgültig aufgeben.+{{  :walter_fuellbrandt-2.jpg?nolink&200x277}}Walter Füllbrandt wuchs als Sohn des Predigers Emil Füllbrandt in Eilenburg und Pforzheim auf, wo er 1949 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er am neugegründeten Internationalen Baptistischen Theologischen Seminar in Rüschlikon. Er blieb als wissenschaftlicher Assistent am Seminar (beim Präsidenten Josef Nordenhaug) und studierte acht Semester weiter an der Universität Zürich. 1956 begann er seinen Gemeindedienst in Dortmund. 1961 wechselte er in die Gemeinde Hamburg, Grindelallee. Auf Wunsch von Hans Fehr wurde Füllbrandt 1964 dessen Nachfolger als Direktor des Albertinen-Diakoniewerkes Hamburg. Seinen ursprünglichen Plan einer Promotion zum lukanischen Werk beim Neutestamentler Eduard Schweizer in Zürich, die schon fortgeschritten war, musste er endgültig aufgeben.
  
 Ein Jahr noch arbeitete er mit Hans Fehr in der Leitung zusammen. Es gelang ihm, sich schnell in die komplizierte Materie des Gesundheitswesens einzuarbeiten. Durch sein unerschrockenes Auftreten erwarb er sich die Achtung der Krankenkassenverbände und Behörden. 1971 wurde er zum Vorsitzenden des Verbandes der freigemeinnützigen Krankenhäuser in Hamburg e.V. gewählt. Auch den Vorsitz der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft hatte er viele Jahre inne. Unter seiner Leitung und mit der ihm eigenen Energie und Weitsicht wurde das Albertinen-Krankenhaus u.a. durch Verdoppelung der Bettenzahl (über 400) erweitert und mit eigenem Betriebskindergarten ausgestattet. Als geistliche Leitung des Werkes übernahm er Morgenandachten, Gottesdienstgestaltung, Bibelstunden sowie "Berufsstunden" und Rüstzeiten der Schwestern. Er förderte das Entstehen und Selbständigwerden der Gemeinde Hamburg-Schnelsen (1973), die bis dahin Zweiggemeinde der "Grindelallee" war. Seine Idee war es, zusammen mit dem Diakoniewerk ein Gemeindezentrum zu errichten ("Kirche am Krankenhaus"), dessen künstlerische Gestaltung er erheblich beeinflusste. Ein Jahr noch arbeitete er mit Hans Fehr in der Leitung zusammen. Es gelang ihm, sich schnell in die komplizierte Materie des Gesundheitswesens einzuarbeiten. Durch sein unerschrockenes Auftreten erwarb er sich die Achtung der Krankenkassenverbände und Behörden. 1971 wurde er zum Vorsitzenden des Verbandes der freigemeinnützigen Krankenhäuser in Hamburg e.V. gewählt. Auch den Vorsitz der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft hatte er viele Jahre inne. Unter seiner Leitung und mit der ihm eigenen Energie und Weitsicht wurde das Albertinen-Krankenhaus u.a. durch Verdoppelung der Bettenzahl (über 400) erweitert und mit eigenem Betriebskindergarten ausgestattet. Als geistliche Leitung des Werkes übernahm er Morgenandachten, Gottesdienstgestaltung, Bibelstunden sowie "Berufsstunden" und Rüstzeiten der Schwestern. Er förderte das Entstehen und Selbständigwerden der Gemeinde Hamburg-Schnelsen (1973), die bis dahin Zweiggemeinde der "Grindelallee" war. Seine Idee war es, zusammen mit dem Diakoniewerk ein Gemeindezentrum zu errichten ("Kirche am Krankenhaus"), dessen künstlerische Gestaltung er erheblich beeinflusste.
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 Walter Füllbrandt galt als freundliche, den Menschen zugewandte Persönlichkeit, die trotz manchen schweren Zeiten viel Lebensfreude und große Zuversicht ausstrahlte. Er war verheiratet mit Dorothea und hatte mit ihr zwei Kinder. Walter Füllbrandt galt als freundliche, den Menschen zugewandte Persönlichkeit, die trotz manchen schweren Zeiten viel Lebensfreude und große Zuversicht ausstrahlte. Er war verheiratet mit Dorothea und hatte mit ihr zwei Kinder.
  
-"Walter Füllbrandt verband auf seltene Weise eine hohe theologische Begabung als Pastor mit einem visionären Unternehmergeist und politischem Geschick, was ihn auch vor mutigen Entscheidungen nicht zurückschrecken ließ. Er war zugleich eine Persönlichkeit voller Empathie, hatte immer ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeitenden und war vielen Menschen bis zuletzt ein wichtiger Ratgeber" (aus dem Nachruf der Immanuel-Albertinen-Diakonie). "Sein Anspruch, unseren diakonischen Auftrag mit Leben zu füllen, um dem Nächsten das zu tun, was wir auch selbst empfangen möchten, bleibt sein Vermächtnis an uns" (Matthias Scheller, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Immanuel Albertinen Diakonie). (//RF nach dem Zeitzeugeninterview, Harold Eisenblätter, 1989 und dem Nachruf der Immanuel Albertinen Diakonie//)+"Walter Füllbrandt verband auf seltene Weise eine hohe theologische Begabung als Pastor mit einem visionären Unternehmergeist und politischem Geschick, was ihn auch vor mutigen Entscheidungen nicht zurückschrecken ließ. Er war zugleich eine Persönlichkeit voller Empathie, hatte immer ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeitenden und war vielen Menschen bis zuletzt ein wichtiger Ratgeber" (aus dem Nachruf der Immanuel-Albertinen-Diakonie). "Sein Anspruch, unseren diakonischen Auftrag mit Leben zu füllen, um dem Nächsten das zu tun, was wir auch selbst empfangen möchten, bleibt sein Vermächtnis an uns" (Matthias Scheller, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Immanuel Albertinen Diakonie). (//Roland Fleischer nach dem Zeitzeugeninterview von 2009nach dem Bericht von Harold Eisenblätter, 1989dem Nachruf der Immanuel Albertinen Diakonie// //sowie ergänzt von Dr. Stefan Stiegler)//
  
 //Nachruf in: Die Gemeinde 3/2024, S. 28.// //Nachruf in: Die Gemeinde 3/2024, S. 28.//
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-//Neue Wege: Walter Füllbrandt, in: Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinengruppe, Ahnatal 2007, S. 102-111 (Text: Frank Fornaçon). // 
  
 //Harold Eisenblätter, Grenzen überschreiten (über Walter Füllbrandt), in: Grenzen überschreiten. 25 Jahre Albertinen-Krankenhaus Hamburg-Schnelsen, o.J. (1989), S. 34-45. // //Harold Eisenblätter, Grenzen überschreiten (über Walter Füllbrandt), in: Grenzen überschreiten. 25 Jahre Albertinen-Krankenhaus Hamburg-Schnelsen, o.J. (1989), S. 34-45. //
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 +//Neue Wege: Walter Füllbrandt, in: Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinengruppe, Ahnatal 2007, S. 102-111 (Text: Frank Fornaçon). //
  
 //immanuelalbertinen.de: Trauer um Professor Pastor Walter Füllbrandt: // [[https://immanuelalbertinen.de/aktuelles/presse/pressemitteilung/trauer-um-professor-pastor-walter-fuellbrandt/|https://immanuelalbertinen.de/aktuelles/presse/pressemitteilung/trauer-um-professor-pastor-walter-fuellbrandt/]] //immanuelalbertinen.de: Trauer um Professor Pastor Walter Füllbrandt: // [[https://immanuelalbertinen.de/aktuelles/presse/pressemitteilung/trauer-um-professor-pastor-walter-fuellbrandt/|https://immanuelalbertinen.de/aktuelles/presse/pressemitteilung/trauer-um-professor-pastor-walter-fuellbrandt/]]
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 ===== Quellen ===== ===== Quellen =====
  
-Albertinen Archiv Hamburg.+Archiv Albertinen-Diakoniewerk Hamburg. 
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 +Gedanken, Notizen und Thesen zur Neuorientierung der Evangelisch-Freikirchlichen Mutterhausdiakonie bezogen auf die besondere Situation des Albertinen-Hauses, Hamburg 1967 (Archiv Albertinen-Diakoniewerk Hamburg). 
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 +Albertinen-Haus, Verband für Evangelische Diakonie und Krankenanstalten e.V., Hamburg-Schnelsen o.J. (Archiv Albertinen-Diakoniewerk Hamburg).
  
 Zeitzeugen-Interview mit Walter Füllbrandt am 28.10. und 17.11.2009 (Oncken-Archiv Elstal). Zeitzeugen-Interview mit Walter Füllbrandt am 28.10. und 17.11.2009 (Oncken-Archiv Elstal).
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 ===== Literatur ===== ===== Literatur =====
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 +Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde 1834-1984, zusammengestellt von H. Becker, D. Kroll, E. Rockel, Hamburg 1984, S. 48f.142 (Foto).153 (Foto mit Ehefrau Dorothea).
  
 G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 321.329. G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 321.329.
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 Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 298.328.338. Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 298.328.338.
  
-Theologisches Gespräch 2005, Beiheft 6 (Festschrift 125 Jahre Theologisches Seminar), S. 72: Gastvortrag: "Diakonie - ihr Stellenwert im Gemeindeverständnis heute".+Theologisches Gespräch 2005, Beiheft 6 (Festschrift 125 Jahre Theologisches Seminar), S. 72: Gastvortrag: "Diakonie - ihr Stellenwert im Gemeindeverständnis heute", online: https://www.th-elstal.de/fileadmin/the/media/dokumente/125_Jahre_TheolSeminar-ThGesprBeiheft.pdf
  
 Neue Wege: Walter Füllbrandt, in: Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinengruppe, Ahnatal 2007, S. 102-111 (Text: Frank Fornaçon). Neue Wege: Walter Füllbrandt, in: Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinengruppe, Ahnatal 2007, S. 102-111 (Text: Frank Fornaçon).
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 Die Gemeinde, Februar/März 2010 (80. Geburtstag). Die Gemeinde, Februar/März 2010 (80. Geburtstag).
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 +Karl Heinz Walter, Meine Geschichte als Generalsekretär der European Baptist Federation 1989 - 1999, Hamburg 2020, S. 55.333f.375.404.405.437.443.541.
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 +Karl Heinz Walter, Auf dein Wort … (Autobiografie), Hamburg 2023, S. 225.
  
 Nachruf in: Die Gemeinde 3/2024, S. 28. Nachruf in: Die Gemeinde 3/2024, S. 28.
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 +//Bildnachweis//: Oncken-Archiv des BEFG, Elstal bei Berlin
  
  
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