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Wilhelm und Luise Teske

Wilhelm Teske (* 1894; † 4. Februar 1962) und Luise Teske (* 1894; † 1967) waren ein Ehepaar aus einer Berliner Brüdergemeinde, die den Antisemitismus ablehnten und zu Helfern verfolgter Juden wurden. Von Yad Vashem sind sie als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt worden.

Wilhelm Teske kam aus einer Brüderversammlung und trat 1937 in den BfC ein. Er wurde Ortsbeauftragter der Wilmersdorfer BfC-Gemeinde. Er besaß als Schuhmachermeister ein eigenes Geschäft in Berlin-Wilmersdorf. Beide lehnten den Antisemitismus ab und wurden zu Helfern verfolgter Juden, die von der Deportation bedroht waren. Sie gaben ihnen in der Illegalität Quartier und versorgten sie mit Lebensmitteln. Auch unterstützten sie Judenchristen bei ihrer Emigration. Am 10. November 1993 wurde für sie in der Rosenheimer Straße 5 in Berlin-Schöneberg eine Gedenktafel enthüllt. Probst Heinrich Grüber nannte sie „ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage“. Im Jahr 2009 (am 25.11.) anerkannte sie die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechte unter den Völkern“ (Nr. 11.595). Die einzige Tochter Elisabeth Hofacker beschreibt in ihren Erinnerungen das Leben ihrer Eltern im Widerstand gegen die Judenverfolgung. (RF nach Andreas Liese)

Museum Schöneberg/Archiv, Materialsammlung zu Teske.

Elisabeth Hofacker, Die christliche Versammlung auf dem Prüfstand, Berlin o.J. (Manuskript im Archiv Wiedenest).

Yad Vashem, Liste der Gerechten. http://db.yadvashem.org/righteous/family.html?language=en&itemId=7032001

Andreas Liese, Verboten, geduldet, verfolgt. Die nationalsozialistische Religionspolitik gegenüber der Brüderbewegung, Hammerbrücke (2002) 2. durchgesehene Aufl. 2003, Register, bes. S. 397ff (642 S.); Andreas Liese, Die Brüderbewegung und die ‚Judenfrage‘ im ‚Dritten Reich‘, in: Daniel Heinz (Hg.), Freikirchen und Juden im ‚Dritten Reich‘. Instrumentalisierte Heilsgeschichte, antisemitische Vorurteile und verdrängte Schuld, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht unipress, Göttingen 2011, S. 95f; Elisabeth Hofacker, Menschen auf dem Prüfstand. Eine Berliner Familie im Widerstand gegen die Judenverfolgung, hg. u. eingeleitet v. Claudia Schoppmann (Publikationen der Gedenkstätte Stille Helden, Bd. 2), Berlin 2013 (144 S.) (vgl. dazu die Rezension von Andreas Liese in Freikirchenforschung 24/2015, S. 443f).

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  • von rfleischer