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Kurt Unger

Kurt Unger (25. Juni 1905 in Chemnitz; † 23. März 1985 in Wiehl) war Bankkaufmann aus der BfC-Gemeinde Chemnitz, Gemeindeleiter in Berlin und Mitglied der Bundesleitung, teilweise als Vizepräsident.

unger_kurt_-_farb-1.jpgKurt Unger, Sohn von Albert und Alma Unger, stammte aus einem gläubigen Elternhaus in Chemnitz. Als gelernter Bankkaufmann ging er für einige Jahre nach Chile. 1933 heiratete er Karoline Mades und gründete in seiner Geburtsstadt eine Familie, in der vier Kinder zur Welt kamen. 1938 wurde er der sog. „Ortsbeauftragte“ (Gemeindeleiter) der BfC-Gemeinde in Chemnitz. Ab 1941 diente er auf Grund seiner Französisch- und Spanischkenntnisse als Dolmetscher beim Militär. 1946/47 zog er mit seiner Familie nach Berlin. Hier übernahm er mit seinem Schwager Alexander Löwen (1902-1972) die Seifen- und Drogeriegroßhandlung seines Schwiegervaters Carl Mades. Er schloss sich in Berlin der EFG Lichterfelde an und diente der Gemeinde lange Jahre als Gemeindeleiter, im Predigtdienst und im Bibelunterricht für die 16-17jährigen. Außerdem war er im Vorstand des Missionshauses Bibelschule Wiedenest. Mit Ernst Schrupp, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, unternahm er in den 50er Jahren mehrere Reisen nach Frankreich und Spanien, um wieder Kontakte zu Gemeinden und Missionswerken zu knüpfen. Von 1957 bis 1970 diente er als Kurator und Vorstandsmitglied im „Diakoniewerk Bethel“ in Berlin. Seit 1963 Mitglied der Bundesleitung und von 1964 bis 1969 Zweiter Vorsitzender des BEFG (Vizepräsident). Dieses Amt wurde - nach Dr. Hans Becker, der es von 1941 bis 1963 innehatte - nur noch von ihm als Vertreter der „Brüder“ eingenommen. 1970 zogen Kurt und Karoline Unger nach Bad Homburg. 1973 wurde er als 68-jähriger noch von der Gemeinde Landshut zum Prediger berufen. Nach dem Tod seiner Ehefrau im Jahr 1982 zog er nach Wiehl bei Gummersbach in das Seniorenzentrum des Diakoniewerkes Bethel, wo er 1985 verstarb. (Hartmut Wahl/Elisabeth Böhlke)

Dienet dem Herrn mit Freuden. 75 Jahre Dienst des Diakonissenmutterhauses Bethel, Berlin o.J. (1962), S. 71.117;

Im Dienst von Gemeinde und Mission 1905-1980. 75 Jahre Bibelschule und Mission, hg. v. E. Schrupp, 1980, S. 69; G. Balders (Hg), Ein Herr, 1984, S. 322; Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 3, 1986, S. 302.369; 100 Jahre evangelisch-freikirchliches Diakoniewerk Bethel-Berlin 1887-1987 (Bethel-Brief Sonderausgabe), S. 25; 100 Jahre evangelisch-freikirchliches Diakoniewerk Bethel-Berlin 1887-1987 (Festschrift), S. 21;

Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 305;

R. Assmann, Der BEFG in der DDR. Ein Leitfaden zu Strukturen – Quellen – Forschung (Baptismus-Studien 6), Kassel 2004, S. 24; Dr. Klaus Hofsommer u.a. (Hg.), 100 Jahre EFG Lichterfelde 1907-2007, S. 21f; Karl Heinz Pohle (Hg.), 100 Jahre Brüderbewegung in Chemnitz, 2009, S. 24.28.

Bildnachweis: Elisabeth Böhlke, Berlin

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