vogelbusch

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vogelbusch [2018/12/03 14:14]
rfleischer [Literatur]
vogelbusch [2022/09/26 18:46]
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 ====== Walter Vogelbusch ====== ====== Walter Vogelbusch ======
  
-**Walter Vogelbusch** (* 27. März 1888 in Kettwig;  † 22. März 1947 in Essen-Kettwig) war Schuhmacher und Schuhfabrikant und führendes Mitglied in den Brüdergemeinden. Von 1941 bis 1946 war er Bundesdirektor des BEFG. +**Walter Vogelbusch** (* 27. März 1888 in Kettwig; † 22. März 1947 in Essen-Kettwig) war Schuhmacher und Schuhfabrikant und führendes Mitglied in den Brüdergemeinden. Von 1941 bis 1946 war er Bundesdirektor des BEFG.
 ===== Leben ===== ===== Leben =====
  
-Walter Vogelbusch stammte aus einer christlichen Familie, die von Velbert nach Kettwig gezogen war. Sie gehörten zur exklusiven Brüdergemeinde. Er heiratete am 15.04.1914 Elfriede Husmann (1892-1960) mit der er zwei Kinder (Robert und Hannelore) hatte. Von Beruf war er Kaufmann. 1914-1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. 1944 (1924?) übernahm er die Schuhmacherwerkstatt seines Stiefvaters mit Schuhgeschäft in Kettwig und hatte kurze Zeit sogar eine Schuhfabrik in Köln. Er war führendes Mitglied in den Brüdergemeinden, gehörte aktiv zur „Stündchenbewegung“ und war sehr eng befreundet mit Dr. __<font inherit/inherit;;#5b9bd5;;inherit>Hans Becker</font>__. 1937 war er auf der Berliner Glaubenskonferenz, auf der es zur Vereinigung von BfC und KcG kam. Ende 1937 wurde er Bundesjugendwart im BfC. Von 1937 bis 1941 war er an allen Verhandlungen mit den täuferischen Freikirchen über eine Vereinigung aktiv beteiligt und ab 1938 übte er die Funktion eines Stellvertreters des Bundesbeauftragten des BfC, Dr. __<font inherit/inherit;;#5b9bd5;;inherit>Hans Becker</font>__, aus. 1941-1946 amtierte er als Bundesdirektor im BEFG, 1942 wurde er in die Bundesleitung gewählt. 1945 bot er seinen Rücktritt an. Kurz vor seinem Tod nannte er „die völlige Einfügung der ‚Brüder‘ in die baptistische Organisation, besonders in den Vereinigungen (heute Landesverbände), einen ‚Fehler‘“ (Jordy, Bd. 3, S. 328), hielt aber an dem Zusammenschluss mit den Baptisten fest. (//Hartmut Wahl//)+{{  :walter_vogelbusch-1.jpg?nolink&200x244|walter_vogelbusch-1.jpg}}Walter Vogelbusch stammte aus einer christlichen Familie, die von Velbert nach Kettwig gezogen war. Sie gehörten zur exklusiven Brüdergemeinde. Er heiratete am 15.04.1914 Elfriede Husmann (1892-1960) mit der er zwei Kinder (Robert und Hannelore) hatte. Von Beruf war er Kaufmann. 1914-1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. 1944 (1924?) übernahm er die Schuhmacherwerkstatt seines Stiefvaters mit Schuhgeschäft in Kettwig und hatte kurze Zeit sogar eine Schuhfabrik in Köln. Er war führendes Mitglied in den Brüdergemeinden, gehörte aktiv zur „Stündchenbewegung“ und war sehr eng befreundet mit Dr. Hans Becker. 1937 war er auf der Berliner Glaubenskonferenz, auf der es zur Vereinigung von BfC und KcG kam. Ende 1937 wurde er Bundesjugendwart im BfC. Von 1937 bis 1941 war er an allen Verhandlungen mit den täuferischen Freikirchen über eine Vereinigung aktiv beteiligt und ab 1938 übte er die Funktion eines Stellvertreters des Bundesbeauftragten des BfC, Dr. Hans Becker, aus. 1941-1946 amtierte er als Bundesdirektor im BEFG, 1942 wurde er in die Bundesleitung gewählt. 1945 bot er seinen Rücktritt an. Kurz vor seinem Tod nannte er „die völlige Einfügung der ‚Brüder‘ in die baptistische Organisation, besonders in den Vereinigungen (heute Landesverbände), einen ‚Fehler‘“ (Jordy, Bd. 3, S. 328), hielt aber an dem Zusammenschluss mit den Baptisten fest. (//Hartmut Wahl//) 
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 +//Nachruf in: // //Die Gemeinde 1947, Nr. 4, S. 32.// 
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 +//Hugo Hartnack, Unsere Heimgegangenen. Walter Vogelbusch, in: Die Gemeinde 7/1947, S. 54. // 
  
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 ===== Literatur ===== ===== Literatur =====
  
-Die Gemeinde 1947, Nr. 4, S. 32 (Nachruf); Dieter Boddenberg, Versammlung der „Brüder“. Bibelverständnis und Lehre, mit einer Dokumentation der Geschichte von 1937-1950, Dillenburg 1977; Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 2, 1981; Bd. 3, 1986; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 113.114.301.304; Klaus Blodhorn jr., Untertan der Obrigkeit? Baptisten-und Brüdergemeinden 1933 – 1950, Witten-Stockum (<sup>1</sup>  1982) <sup>3</sup>  1986, S. 73-79.87-135; Friedhelm Menk, Die Brüderbewegung im Dritten Reich. Das Verbot der „Christlichen Versammlung“ 1937, Bielefeld 1986, S. 42-208; Hartmut Kretzer (Hg.), Quellen zum Versammlungsverbot des Jahres 1937 und zur Gründung des BfC, Neustadt 1987, S. 59f.125.156.184.193f; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, ²1995, S. 304.349; A. Giebel, Diakonie, 2000, S. 213.245f.271; Andreas Liese, Verboten, geduldet, verfolgt. Die nationalsozialistische Religionspolitik gegenüber der Brüderbewegung, Hammerbrücke (2002) 2. durchgesehene Aufl. 2003, Register (642 S.); Andreas Steinmeister, … ihr alle aber seid Brüder. Eine geschichtliche Darstellung der „Brüderbewegung“, Lychen 2004, S. 162-176; R. Assmann, Der BEFG in der DDR. Ein Leitfaden zu Strukturen - Quellen - Forschung (Baptismus-Studien 6), Kassel 2004, S. 25; K. H. Voigt, Schuld und Versagen der Freikirchen im "Dritten Reich". Aufarbeitungsprozesse seit 1945, Frankfurt 2005, S. 23f; Horst Afflerbach, Die heilsgeschichtliche Theologie Erich Sauers, Wuppertal 2006 (543 S.), Register; Andreas Liese, Aus der Enge in die Weite - Die Entstehung des BEFG 1941/42 (aus Sicht der Brüdergemeinden), in: R. Assmann/A. Liese (Hg), Unser Weg - Gottes Weg? (Baptismus-Dokumentation Bd. 5), 2015, S. 39-81; Hartmut Wahl, Zur Geschichte der baptistischen Flüchtlinge und Vertriebenen. Ein kurzer Einblick in die Thematik anhand erster Forschungsbemühungen zum BEFG, in: Freikirchenforschung 27/2018, S. (127-144) 129.132.+Die Gemeinde 1947, Nr. 4, S. 32 (Nachruf); H. Hartnack, Unsere Heimgegangenen. Walter Vogelbusch, in: Die Gemeinde 7/1947, S. 54; Dieter Boddenberg, Versammlung der „Brüder“. Bibelverständnis und Lehre, mit einer Dokumentation der Geschichte von 1937-1950, Dillenburg 1977; Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 2, 1981; Bd. 3, 1986; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 113.114.301.304; Klaus Blodhorn jr., Untertan der Obrigkeit? Baptisten-und Brüdergemeinden 1933 – 1950, Witten-Stockum (<sup>1</sup>  1982) <sup>3</sup>  1986, S. 73-79.87-135; Friedhelm Menk, Die Brüderbewegung im Dritten Reich. Das Verbot der „Christlichen Versammlung“ 1937, Bielefeld 1986, S. 42-208; Hartmut Kretzer (Hg.), Quellen zum Versammlungsverbot des Jahres 1937 und zur Gründung des BfC, Neustadt 1987, S. 59f.125.156.184.193f; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, ²1995, S. 304.349; Astrid Giebel, Glaubeder in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 213.245f.271; Andreas Liese, Verboten, geduldet, verfolgt. Die nationalsozialistische Religionspolitik gegenüber der Brüderbewegung, Hammerbrücke (2002) 2. durchgesehene Aufl. 2003, Register (642 S.); Andreas Steinmeister, … ihr alle aber seid Brüder. Eine geschichtliche Darstellung der „Brüderbewegung“, Lychen 2004, S. 162-176; R. Assmann, Der BEFG in der DDR. Ein Leitfaden zu Strukturen - Quellen - Forschung (Baptismus-Studien 6), Kassel 2004, S. 25; K. H. Voigt, Schuld und Versagen der Freikirchen im "Dritten Reich". Aufarbeitungsprozesse seit 1945, Frankfurt 2005, S. 23f; Horst Afflerbach, Die heilsgeschichtliche Theologie Erich Sauers, Wuppertal 2006 (543 S.), S. 151; Andreas Liese, Weder Baptisten noch Brüder. Die Entstehung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, in: Freikirchenforschung 18/2009, S. (102-129) 113.117; Roland Fleischer, Der Streit über den Weg der Baptisten im Nationalsozialismus. Jacob Köbberlings Auseinandersetzung mit Paul Schmidt zu Oxford 1937 und Velbert 1946 (Baptismus-Dokumentation 4), 2014, S. 65.66.118.120.121; Andreas Liese, Aus der Enge in die Weite - Die Entstehung des BEFG 1941/42 (aus Sicht der Brüdergemeinden), in: R. Assmann/A. Liese (Hg), Unser Weg - Gottes Weg? (Baptismus-Dokumentation Bd. 5), 2015, S. (39-81) 66.68.74; Andreas Liese, Wir konnten immer das Evangelium verkünden: Baptisten und Brüdergemeinden im „Dritten Reich“, in: Kirchliche Zeitgeschichte 30 (2017), Heft 1, S. (93-133) 119; Hartmut Wahl, Zur Geschichte der baptistischen Flüchtlinge und Vertriebenen. Ein kurzer Einblick in die Thematik anhand erster Forschungsbemühungen zum BEFG, in: Freikirchenforschung 27/2018, S. (127-144) 129.132 und Historischer Beirat/Texte: [[https://www.befg.de/fileadmin/bgs/media/dokumente/Geschichte-baptistischer-Fluchtlinge-und-Vertriebenen-H-Wahl.pdf|https://www.befg.de/fileadmin/bgs/media/dokumente/Geschichte-baptistischer-Fluchtlinge-und-Vertriebenen-H-Wahl.pdf]]; Hartmut Wahl, Kein bedingungsloser Gehorsam. Karl von Rohr-Levetzow ausgelöscht und vergessen, Hammerbrücke 2022, S. 166 A.382.283. 
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 +Bildnachweis: Bärbel Nitschke
  
  
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