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Walter Hoffmann

Walter Hoffmann (* 20. November 1892 in Berlin; † 15. Juli 1957 in Berlin) war Prediger in Berlin, der die Gemeinde Berlin-Schöneberg gründete (1931), sich in der Nachkriegszeit sozial engagierte und u.a. das Immanuel-Krankenhaus aufbaute, das zum Grundstock der späteren Immanuel Diakonie wurde.

Er studierte 1919-1922 am Predigerseminar Hamburg. Anschließend wurde er zum Baptistenprediger ordiniert und heiratete. 1925 wurde er anerkannter Prediger. Er wirkte in Braunau-Schönau/Tschechoslowakei von 1922-1926 und in Berlin-Steglitz von 1926-1931. Seit 1931 diente er in der von ihm begründeten Gemeinde Berlin-Schöneberg, Hauptstraße. Wie Paul Schmidt ließ er sich 1930 als Kandidat des Christlich-Sozialen Volksdienstes aufstellen, wurde aber nicht gewählt. Auf dem Weltkongreß der Baptisten 1934 in Berlin war er Leiter des Pressebüros. Seit 1935 erschienen von ihm insgesamt 21 Vorträge in Heftform, später zusammengefasst unter dem Titel „Kampf um die Wahrheit“, zuerst „Zeit- und Weltprobleme im Lichte der Bibel“. Seine Vorträge waren lehrhaft, evangelistisch, biblizistisch manchmal antisemitisch. 1947 eröffnete die Gemeinde mit dem neuen Saal auch ein Hospital. Er sorgte mit Mitarbeitern für Schulkinder, begann eine Gefängnisarbeit, betreute in der Umgebung Berlins zeitweilig bis zu fünf Missionsstationen. Dabei wurden 15.000 Menschen außerhalb der Gemeinde mit Kleidern versorgt. Auch war er Geschäftsführer einer Bibelschule in Berlin. Er galt als „konsequent und kritisch in seinem Urteil“. Als er um Mithilfe bei der Entnazifizierung gebeten wurde, entgegnete er: „Ich habe nicht Pate gestanden beim Eintritt in die Partei - ich stehe nicht Pate beim Austritt.“ 1952 starb seine Frau. „Seine größte Lebensaufgabe war der Aufbau und die Einrichtung eines Jugendhospitals in Berlin-Wannsee“ 1950. „In den letzten Jahren beanspruchte den rastlosen Mann sehr stark die Arbeit im Feierabendheim in Schöneberg und in dem von ihm aufgebauten Immanuel-Krankenhaus in Wannsee“ (Walter Paulo); im Nachruf von F.W.Simoleit werden als seine Charakteristika genannt „gründlicher Lehrdienst, evangelistische Begabung, Vielgestaltigkeit seiner Gemeindeaufbauarbeit“ sowie seine „Liebe zum prophetischen Wort“. Seine Schriften wurden „freudig begrüßt und verstanden, oft auch hart kritisiert und verworfen“ (Simoleit). Weiter heißt es über ihn: „Sein Urteil war kritisch und scharf“. (RF nach dem Biogramm in der Festschrift Berlin-Schöneberg von 1986 und den Nachrufen von 1957)

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  • von rfleischer