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Johannes Mundhenk

Dr. Johannes Mundhenk (* 12. Juni 1909 in Düsseldorf; † 22. Juni 1986 in Dannenberg) war Pastor, beliebter Seminarlehrer in Hamburg und Studenten-Seelsorger, später Gymnasial-Lehrer.

johannes-mundhenk.jpgEr war das älteste von neun Kindern. Der Vater und auch beide Großväter waren Prediger. Seine Jugend verbrachte er in Kolberg/Pommern bis zum Abitur. Anschließend studierte er in Tübingen, Marburg, am Regentspark College in London, in Oxford und wieder in Tübingen Theologie und Philosophie. Dr. theol. (Tübingen 1935). Nach seinem abgeschlossenen Hochschulstudium ging er aus der Gemeinde Tübingen zum „Kandidatenjahr“ ans baptistische Seminar nach Hamburg 1931-1932. Von 1935 bis 1938 wurde er als zweiter Prediger der Gemeinde Bochum-Hermannshöhe berufen mit „dem dienstlichen Schwerpunkt in Hamme“ (Bochum-Hamme wurde im Juli 1938 selbständig). Vom Gemeindedienst wurde er zur Wehrmacht einberufen und war im Krieg in Russland und geriet zuletzt in Kriegsgefangenschaft in Frankreich. Hier „wurde er die rechte Hand eines amerikanischen Feldgeistlichen“ (Alfred Peitz). Von September 1946 bis Juli 1951 war er zum Lehrer am baptistischen Predigerseminar berufen in Wiedenest und Hamburg: „Griechisch, Hebräisch, Kirchengeschichte, Philosophie und Philosophiegeschichte, Auslegung der Johannesschriften und neutestamentliche Theologie waren seine Fächer“ (A. Peitz). 1947 war er zugleich Studentenseelsorger des Bundes. Trotz großer Beliebtheit bei vielen Studenten trat er 1951 als Seminarlehrer und Prediger zurück. „Kollegen und Seminaristen bedauerten sein Ausscheiden sehr“ (A. Peitz). Seit 1952 bis zu seinem Ruhestand arbeitete er als Lehrer an zwei Hamburger Gymnasien. In Hamburg-Öjendorf wurde er beigesetzt. Er war seit 1943 verheiratet mit Elfriede, geb. Thiele; sie hatten drei Söhne und eine Tochter. „Gängige Denkansätze und Deutungsweisen waren ihm unannehmbar. Die Wahrheit sollte nach kritischer Durchdringung wieder kindlich schlicht auszusagen sein.“ (A. Peitz) (RF)

Nachruf von Alfred Peitz, in: Die Gemeinde 34/1986, S. 13f.

Kurzbiographie in wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Mundhenk

E-Mails von Klaus Mundhenk vom 17.12. und 26.12.2016.

Artikel in Hilfsbote, Wahrheitszeuge (?), Junge Mannschaft und Die Gemeinde.

Übersetzung von „Bathasar Hubmaier, Von der christlichen Taufe der Gläubigen“ 1525 ins heutige deutsch (Oncken-Archiv Elstal).

Warum wurde Oncken Baptist? Hamburg 1929 (Oncken-Archiv Elstal).

Die Begriffe der „Teilhabe“ und des „Lichts“ in Psychologie und Erkenntnislehre des Thomas von Aquin, Würzburg 1935 (Tübingen, Universitäts-Dissertation 1936, 32 S.).

Die Bibel und das Judenproblem, in: Hilfsbote 1939, H. 2, S. 27-32 (vgl. dazu R.Fleischer, in: Freikirchenforschung 17/2008, 215f und ZThG 23/2018, 66, siehe Lit.).

Die wissenschaftliche Lehre von der Entstehung der Rassen und Völker, in: Hilfsbote 1939, H. 10 (Oktober), S. 189-192.

Die biblische Lehre von der Entstehung der Rassen und Völker, in: Hilfsbote 1939, H. 11 (November), S. 207-210.

Aus der Studentenbetreuung unseres Bundes. Aus: Mitteilungen aus der Bruderhilfe, in: Die Gemeinde 1948, Nr. 16, S. 128.

Die junge Mannschaft am Werk. Studentenarbeit, in: Junge Mannschaft 1949, Nr. 2, S. 13.

Die Entwicklung der Abendmahlslehre in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten, Hamburg o.J. (um 1950, maschinenschriftlich).

Wenn Sie die Sache genauer prüfen… Auffassungen eines walisischen Baptisten zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Aus dem Buch von George Borrow, ´Wild Wales`, 1855 (aus dem Englischen übersetzt von Johannes Mundhenk), in: Semesterzeitschrift 10, 1965, S. 29f.

Leserbrief: Vulgäre Sexualideologie, in: SZ (Semesterzeitschrift) 19, Kassel Februar 1970, S. 35f.

Briefwechsel mit Hagen Seuffert, in: SZ/Anschläge 1973.

Die Seele im System des Thomas von Aquin. Ein Beitrag zur Klärung und Beurteilung der Grundbegriffe der thomistischen Psychologie, Felix Meiner Verlag Hamburg 1980 (284 S., Erweiterung der Dissertation von 1936).

Forschungen zur Geschichte der Externsteine, 4 Bände, F.L.Wagener Verlag Lemgo 1980-1983.

P. Haverland, Theologische Woche 1947, in: Die Gemeinde 11/1947, S. 86f; Fünfzig Jahre Diakonissenhaus Tabea 1899-1949 (Festschrift), S. 48; Jahrbuch 1949, S. 7.101; R.Thaut, Die Studentenarbeit, in: Jahrbuch 1949, S. (136-138) 136.137; Festschrift Predigerseminar Hamburg-Horn 1955, S. 19.20.55.67.68;

Festschrift zum 100-jährigen Gemeindejubiläum der EFG Bochum, Hermannshöhe, 1874-1974, S. 12.29.39 (Foto); Festschrift 100 Jahre Theologisches Seminar 1880-1980, S. 42.52.130.141.142.144.236; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 132.136.304; Nachruf von Alfred Peitz in Die Gemeinde 34/1986, S. 13f; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 81; Uwe A. Gieske, Die unheilige Trias: Nation, Staat, Militär. Baptisten und andere Christen im Hitlerismus, Berlin 1999, S. 50f;

Horst Afflerbach, Die heilsgeschichtliche Theologie Erich Sauers, Wuppertal 2006 (543 S.), S. 125 (fälschlich: H. Mundhenk); Roland Fleischer, „Das verachtete Volk der Juden“. Baptisten, die Pogromnacht und das Verhältnis zum Judentum, in: Freikirchenforschung 17/2008, S. (196-221) 215f: https://dienste-in-israel.de/wp-content/uploads/2019/09/Das-verachtete-Volk-der-Juden.-Baptisten-die-Pogromnacht-1938-und-das-Verha%CC%88ltnis-zum-Judentum-Roland-Fleischer-.pdf; Bernard Green, European Baptists and the Third Reich, Baptist Historical Society 2008, p. 213 (270 S.); Roland Fleischer, Die deutschen Baptisten und ihr Verhalten zu Juden und Judenchristen besonders in der Zeit des Nationalsozialismus, in: ZThG 23/2018, S. (53-77) 66; vgl. auch wikipedia-Art. Johannes Mundhenk (Lit.).

Bildnachweis: Oncken-Archiv Elstal

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  • von rfleischer