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Manfred Preuße

Manfred Preuße (* 9. April 1929 in Reppen; † 29. April 2016 in Cottbus) war Schullehrer in Forst/Lausitz und über 30 Jahre lang Referent für die Arbeit mit Kindern im DDR-Bund. Er war sprachlich und künstlerisch begabt.

Manfred Preuße wurde am 9. April 1929 in Reppen, östlich von Frankfurt/Oder, geboren. Acht Jahre später kam sein Bruder Klaus zur Welt. Der christliche Glaube spielte in seiner Familie kaum eine Rolle. Der Vater arbeitete als Angestellter bei der Deutschen Reichsbahn. 1944 verletzte sich Manfred Preuße beim Erstellen von Schützengräben und wurde dadurch nicht noch als Kindersoldat „für den Endsieg“ eingezogen. Sein Vater kam aus dem Krieg nicht wieder. Nach dem Krieg zog seine Mutter mit ihren beiden Söhnen nach Frankfurt/Oder. 1948 besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Cottbus und bekam schon 1949 eine Anstellung an einer Schule in Forst/Lausitz. In Cottbus lernte er den Pastorensohn, Herbert Sult, kennen, der ihn in die EFG in Forst einlud. Am 29. Mai 1949 wurde er von Pastor Karl Sult getauft. Für seine zweite Lehrerprüfung kam er 1956 bis 1958 nach Erfurt. Dort lernte er seine Frau, Erika Strohmann, die Schwester von Heinrich Strohmann, kennen. Am 2. August 1958, nach bestandenem Examen, heiratete er sie in Erfurt und zog mit ihr wieder nach Forst. Als Lehrer war er beliebt. Etliche seiner Schülerinnen und Schüler besuchten die Sonntagsschule und Jugendveranstaltungen der EFG in Forst und einige kamen zum Glauben. Zum 1. September 1964 berief ihn die Bundesleitung der DDR als Referent für die Kinderarbeit. Bis 1994 gestaltete er in diesem Dienst mehrere Wochen im Jahr Kinderwochen in Gemeinden und Freizeitheimen, er hielt Vorträge auf Mitarbeiterschulungen und in Gemeinden, schrieb Unterweisungen, redigierte und erstellte gedruckte Mitarbeiterhilfen für die Sonntagschularbeit. Er hielt Kontakt zu den Mitarbeitern in der Kinderarbeit in der VEF der DDR und arbeitete zum Teil eng mit ihnen zusammen. Zugleich vertrat er den BEFG der DDR im Ausland, sogar bis nach Japan (12. BWA-Kongress 1970) reiste er zu internationalen Tagungen. Dabei kamen ihm seine Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch und Russisch, das er sogar lehrte, zu Gute. In seinem Ruhestand lernte er auch noch Polnisch. Alle diese Sprachen erlernte er ohne fremde Hilfe und beherrschte sie sehr gut. Manfred Preuße war auch künstlerisch sehr begabt. Er zeichnete und malte, bastelte Figuren für ein Puppentheater, dachte sich eigene Geschichten für die Kinder aus und erzählte sie in beeindruckender Weise. „Er hat Generationen von Kindern in unserem Bund [der DDR] mit geprägt und ihnen eine Alternative zu einem sinnerfüllten Leben ohne ideologische Scheuklappen eröffnet. Man kann kaum ermessen, was er in diesen 31 Jahren bis zu seiner Berentung alles geleistet hat“ (Werner Piel). 2008 zog er mit seiner Frau zu seinem Sohn nach Cottbus, blieb aber Mitglied in der EFG Forst, in der er gerne predigte, nie aber ein Leitungsamt versah. Noch zwei Jahre vor seinem Tod predigte er in den Lausitzgemeinden und in seiner Gemeinde in Forst. Er verstarb am 29. April 2016. ( CKGE_TMP_i Hartmut Wahl CKGE_TMP_i )

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