Friedrich Wilhelm Kottke
Friedrich Wilhelm Kottke (* 8. September 1840 in Lazise/Posen; † 1. Dezember 1930) gilt als „Vater der masurischen Baptistengemeinden“ (O. Ekelmann).
Leben
Er wurde in Landsberg getauft, wo er früher der evangelischen Kirche angehörte. Er beherrschte die polnisch-masurische Sprache. 1866 wurde er von der Gemeinde Landsberg als Prediger angestellt. 1870 heiratete er Auguste Müller. Auf Wunsch von J. G. Oncken diente er als Prediger in Rummy/Ostpreußen von 1871 bis 1907. Das Gemeindegebiet umfasste die später selbständigen Gemeinden Lyck, Lötzen, Rastenburg, Schwentainen, Reuschwerder, Johannisburg, Allenstein und Osterode. 1863/64 erfolgte der Bau der Kapelle. Sein Verdienst ist, dass trotz Armut, Auswanderung nach Russland und Irrlehren lebendige Gemeinden in Masuren entstanden. Er leitete die Gemeinden teilweise mit gesetzlicher Strenge. Die Gemeinde Rummy wuchs auf 688 Mitglieder an 80 Plätzen. Der Gemeinde Romanowen diente er noch im hohen Alter von 1907 bis 1913. 1912 wurde auch die Gemeinde Ortelsburg, bisher Station von Rummy, selbständig. (RF)
Quellen
Handbuch M. Jelten, 1997, S. 227.
Veröffentlichungen
Rummy. Jahresbericht, in: Wahrheitszeuge 1895, Nr. 9, S. 72.
Aus Romanowen, in: Wahrheitszeuge 1908, Nr. 3, S. 24.
Literatur
Jahrbuch 1930, S. 10f (Nachruf von Otto Ekelmann); ders., Wahrheitszeuge 1931, Nr. 4; Otto Ekelmann, F.W.Kottke, der Vater der südostpreußischen Baptistengemeinden, o.J. (32 S.); Festschrift zur Jubelfeier des 25jährigen Bestehens der Baptistengemeinde Ortelsburg 1912-1937; Adolf Pawlitzki, Gottes Führung in meinem Leben.Erinnerungen (Manuskript), Salzgitter 1951/53 im Oncken-Archiv Elstal, 28 S.; R. Donat, Ausbreitung, 1960, Register; Walter Feldkirch, Licht im Land der dunklen Wälder. Christuszeugen in Masuren: Groß - Kottke - Pawlitzki (I-VII), in: Die Gemeinde 32-38/1988, besonders Nr. 33+34.
Bildnachweis: Oncken Verlag 1930