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friedrich_wilhelm_simoleit [2024/12/28 16:55] – [Literatur] rfleischer | friedrich_wilhelm_simoleit [2025/03/13 08:28] (aktuell) – [Literatur] rfleischer |
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===== Leben ===== | ===== Leben ===== |
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{{ :f.w.simoleit.jpg?nolink&200x291|f.w.simoleit.jpg}}Der in Memel getaufte Simoleit studierte von 1893-97 am Predigerseminar. Bis 1900 war er Prediger in Flensburg, anschließend bis 1919 in Berlin-Schmidtstraße. 1903 wurde Simoleit in die Bundesverwaltung gewählt, 1905 wurde er Vorsitzender der Kamerunmission und 1923 deren Direktor. 1905 wurde er auch Mitbegründer der Allianz-Bibelschule, die 1919 nach Wiedenest zog. 1908 nahm er an der ökumenischen Friedensfahrt nach England teil. Der Verlag Bergemann in Neuruppin fand in ihm 1914 einen begabten Geschäftsführer, doch verhinderte der Krieg seinen Umzug nach Neuruppin, der erst 1919 erfolgte. In diesem Jahr übernahm er auch die Verwaltung der Bergemann-Renner-Stiftung mit ihrem Gut Zippelsförde. 1924-26 leitete er zugleich die neueingerichtete Bundesgeschäftsstelle. An der ersten Weltkonferenz für Praktisches Christentum vom 19.-30.8. 1925 in Stockholm nahm er als offizieller Delegierter teil. Mit der Einführung des "Führerprinzips" und einer neuen Verfassung wurde Simoleit 1933 einer der drei "Bundesältesten". Dieses Gremium trat schon 1936 wieder zurück und die Bundesversammlung ernannte Simoleit zum "Ehrenältesten" auf Lebenszeit, bis er 1941 erneut in die Bundesleitung gewählt wurde. Bei ihm kam der Wille zum Führen und Volkstümlichkeit zusammen. Durch die Personalunion von Heimat- und Außenmissionsleitung mit einflussreichen Positionen im Bund hatte Simoleit eine ausgesprochene Schlüsselstellung inne. Persönliche Freundschaft pflegte er mit maßgeblichen Baptisten des Auslands. So koordinierte er die Unterstützung ausländischer Baptisten für deutsche Gemeinden nach dem Ersten Weltkrieg. Sein Engagement im Baptistischen Weltbund setzte schon mit der Teilnahme an der Londoner Baptistischen Missionskonferenz 1920 ein. Später war er als Vizepräsident (1928-1939) wesentlich am Zustandekommen des 5. Weltkongresses in Berlin 1934 beteiligt. Auch über die Grenzen des eigenen Bekenntnisses hinweg war Simoleit verantwortlich tätig, so 1942 als Mitglied im Allgemeinen Missionsrat der Deutschen Evangelischen Missionsgesellschaften. Besonderen Aufschluss über seine Arbeit gibt der "Neuruppiner Missionsbote", den Simoleit von 1925-41 herausgab. 1942 wurde er noch einmal Gemeindeprediger in Neuruppin, bis er 1945 in den Ruhestand trat. 1960 siedelte er aus gesundheitlichen Gründen nach Berlin-Wannsee über. (//Kurzbiographie von Frank Fornaçon aus G. Balders [Hg], Ein Herr, 1984, S. 361f, ergänzt von RF)// | {{ :f.w.simoleit.jpg?nolink&200x291|f.w.simoleit.jpg}}Der in Memel getaufte Simoleit studierte von 1893-97 am Predigerseminar. Bis 1900 war er Prediger in Flensburg, anschließend bis 1919 in Berlin-Schmidtstraße. 1903 wurde Simoleit in die Bundesverwaltung gewählt, 1905 wurde er Vorsitzender der Kamerunmission und 1923 deren Direktor. 1905 wurde er auch Mitbegründer der Allianz-Bibelschule, die 1919 nach Wiedenest zog. 1908 nahm er an der ökumenischen Friedensfahrt nach England teil. Der Verlag Bergemann in Neuruppin fand in ihm 1914 einen begabten Geschäftsführer, doch verhinderte der Krieg seinen Umzug nach Neuruppin, der erst 1919 erfolgte. In diesem Jahr übernahm er auch die Verwaltung der Bergemann-Renner-Stiftung mit ihrem Gut Zippelsförde. 1924-26 leitete er zugleich die neueingerichtete Bundesgeschäftsstelle. |
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| An der ersten Weltkonferenz für Praktisches Christentum vom 19.-30.8. 1925 in Stockholm nahm er als offizieller Delegierter teil. Mit der Einführung des "Führerprinzips" und einer neuen Verfassung wurde Simoleit 1933 einer der drei "Bundesältesten". Dieses Gremium trat schon 1936 wieder zurück und die Bundesversammlung ernannte Simoleit zum "Ehrenältesten" auf Lebenszeit, bis er 1941 erneut in die Bundesleitung gewählt wurde. Bei ihm kam der Wille zum Führen und Volkstümlichkeit zusammen. Durch die Personalunion von Heimat- und Außenmissionsleitung mit einflussreichen Positionen im Bund hatte Simoleit eine ausgesprochene Schlüsselstellung inne. |
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| Persönliche Freundschaft pflegte er mit maßgeblichen Baptisten des Auslands. So koordinierte er die Unterstützung ausländischer Baptisten für deutsche Gemeinden nach dem Ersten Weltkrieg. Sein Engagement im Baptistischen Weltbund setzte schon mit der Teilnahme an der Londoner Baptistischen Missionskonferenz 1920 ein. Später war er als Vizepräsident (1928-1939) wesentlich am Zustandekommen des 5. Weltkongresses in Berlin 1934 beteiligt. |
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| Auch über die Grenzen des eigenen Bekenntnisses hinweg war Simoleit verantwortlich tätig, so 1942 als Mitglied im Allgemeinen Missionsrat der Deutschen Evangelischen Missionsgesellschaften. Besonderen Aufschluss über seine Arbeit gibt der "Neuruppiner Missionsbote", den Simoleit von 1925-41 herausgab. 1942 wurde er noch einmal Gemeindeprediger in Neuruppin, bis er 1945 in den Ruhestand trat. 1960 siedelte er aus gesundheitlichen Gründen nach Berlin-Wannsee über. (//Kurzbiographie von Frank Fornaçon aus G. Balders [Hg], Ein Herr, 1984, S. 361f, ergänzt von RF)// |
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===== Quellen ===== | ===== Quellen ===== |
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Karl Heinz Voigt, Freikirchen und Ökumenische Bewegung. Die Bildung der Vereinigung Ev. Freikirchen zwischen Stockholm (1925) und Lausanne (1927), in: Freikirchenforschung 9/1999, S. (151-187) 157.158.167f.171; | Karl Heinz Voigt, Freikirchen und Ökumenische Bewegung. Die Bildung der Vereinigung Ev. Freikirchen zwischen Stockholm (1925) und Lausanne (1927), in: Freikirchenforschung 9/1999, S. (151-187) 157.158.167f.171; |
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Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, Register; | Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, Register und S. 160 A.343 und 345; |
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Franz Graf-Stuhlhofer, Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und Weltanschauung des Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960), Neukirchen-Vluyn 2001, S. 43; | Franz Graf-Stuhlhofer, Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und Weltanschauung des Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960), Neukirchen-Vluyn 2001, S. 43; |
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Karl Heinz Voigt, Freikirchen als Vorboten der Ökumene in Deutschland, in: Freikirchenforschung 18/2009, S. (166-187) 182f; | Karl Heinz Voigt, Freikirchen als Vorboten der Ökumene in Deutschland, in: Freikirchenforschung 18/2009, S. (166-187) 182f; |
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| Karl Heinz Voigt, „Wir werden nicht darum herumkommen…“ Vorgeschichte und Anfänge der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), in: Freikirchenforschung 18/2009, S. (205-238) 213; |
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Günter Balders, „Die Mission ist unser Hauptthema“. Die Anfänge des Landesverbandes Berlin-Brandenburg, in: Die Gemeinde 12/2010, S. 8f; | Günter Balders, „Die Mission ist unser Hauptthema“. Die Anfänge des Landesverbandes Berlin-Brandenburg, in: Die Gemeinde 12/2010, S. 8f; |