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Samuel Joffe

Samuel Joffe (* in Wilna/Litauen; † 6. Februar 1936 in Warschau) war Missionar der Mildmay-Mission, einer englischen, freikirchlichen Judenmissionsgesellschaft mit Sitz in London.

Er sollte Rabbiner werden, gab aber sein Studium auf. Am Versöhnungstag betete er als ein Suchender in der Synagoge. Im Mai 1904 entdeckte er ein Bibeldepot der Mildmay-Mission in Wilna, kaufte ein Neues Testament und kam ins Gespräch über Jesus. Er ließ sich evangelisch taufen und nahm den Namen Samuel an. Dann wurde er Mitarbeiter der Mildmay-Mission in Warschau, besuchte 1905-07 die Allianz-Bibelschule in Berlin-Steglitz und ließ sich vom Direktor der Mission, Samuel Wilkinson, baptistisch taufen. Als Gast besuchte er den 1. Kongreß der Europäischen Baptisten in Berlin 1908. Dann arbeitete er in Lodz, wo er Jensine Winter aus der deutschen Baptistengemeinde Lodz heiratete. 1911 wechselte er nach Riga und anschließend nach Berlin. Im Ersten Weltkrieg besuchte er deutsche Gefangenenlager und evangelisierte unter Juden, berichtet die Christliche Traktatgesellschaft Kassel. Als Judenmissionar Silberstein 1929 starb, versetzte ihn die Mildmay-Mission an dessen Wirkungsort wieder nach Warschau. Die dortige judenchristliche Station war der Baptistengemeinde Warschau angegliedert. Er leitete die Mildmay-Missionsstation bis zu seinem Tod 1936. (RF nach Robert Kluttig)

Mitteilungen der Allianz-Bibelschule in Berlin, Juli 1907, April, Juli 1908, Oktober 1908, Oktober 1910, Januar 1911 (Archiv Bibelschule Wiedenest).

E-Mail von Johann Schneider vom 6.10.2021 (an Hartmut Wahl).

Mitteilungen der Allianz-Bibelschule in Berlin, Juli 1907, April, Juli 1908, Oktober 1908, Oktober 1910, Januar 1911; F.W.Simoleit (Hg), Offizieller Bericht über den 1. Kongreß der europäischen Baptisten, Berlin 1908, S. 35; Aus der Kriegsarbeit 1915 der Christlichen Traktatgesellschaft zu Kassel, S. 26; Robert Kluttig, Geschichte der deutschen Baptisten in Polen 1858–1945, Winnipeg/Kanada 1973, S. 288f; Nicholas M. Railton, Heinrich Poms und das judenchristliche Zeugnis an Israel 1928-1943, in: Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft 87/2003, H. 1, (21-53) 21; Hartmut Wahl (Hg), Aufzeichnungen und Erinnerungen von Johannes Warns (1874-1937). Bd. 1: 1874-1918. Von Osteel bis Berlin, Hammerbrücke 2021, S. 280.299; ders. (Hg), Aufzeichnungen und Erinnerungen von Johannes Warns (1874-1937). Bd. 2: 1919-1937 in Wiedenest, Hammerbrücke 2021, S. 566.570.

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  • von rfleischer